Disney entlässt 7’000 Mitarbeiter

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Streaming-Dienst Disney entlässt 7000 Mitarbeiter, Anleger jubeln

Auch wenn Preiserhöhungen das wichtige Streaming-Geschäft bremsten, lief es beim Micky-Maus-Konzern Disney zuletzt besser als gedacht. Trotzdem sollen Tausende Jobs wegfallen.

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Disney entlässt 7000 Mitarbeiter trotz einem Gewinn von elf Prozent im letzten Quartal. 

Disney entlässt 7000 Mitarbeiter trotz einem Gewinn von elf Prozent im letzten Quartal. 

Patrick T. FALLON / AFP
Der Streaming-Dienst Disney+ verlor ein Prozent seiner Nutzer nach der Preiserhöhung. 

Der Streaming-Dienst Disney+ verlor ein Prozent seiner Nutzer nach der Preiserhöhung. 

REUTERS/Dado Ruvic/Illustration/File Photo
Disney-Boss Bob Iger kündigte angesichts «weltweiter wirtschaftlicher Herausforderungen» einen grossen Umbau des Konzerns an.

Disney-Boss Bob Iger kündigte angesichts «weltweiter wirtschaftlicher Herausforderungen» einen grossen Umbau des Konzerns an.

REUTERS/Phil McCarten/File Photo

Darum gehts

  • Disney entlässt 7000 Mitarbeiter.  

  • Im vergangenen Quartal legte der Gewinn um elf Prozent zu. 

  • Disney+ hat ein Prozent weniger Nutzer seit der Preiserhöhung. 

Der Entertainment-Riese Walt Disney plant trotz guter Geschäfte im vergangenen Quartal deutliche Einschnitte beim Personal. Rund 7000 Stellen – etwa drei Prozent der weltweiten Belegschaft – sollen im Rahmen eines Programms wegfallen, das die jährlichen Kosten um 5,5 Milliarden Dollar (5,1 Mrd. Euro) senken soll. Das gab Disney-Chef Bob Iger am Mittwochabend bei der Präsentation der Quartalszahlen bekannt. Bei Anlegern kam die Nachricht gut an – sie liessen die Aktie nachbörslich zeitweise um rund 5,40 Prozent steigen. 

Trotz elf Prozent Gewinn 

Iger kündigte angesichts «weltweiter wirtschaftlicher Herausforderungen» einen grossen Umbau des Konzerns an. Dabei verdiente Disney zuletzt besser als erwartet: In den drei Monaten bis Ende Dezember legte der Gewinn im Jahresvergleich um elf Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar (1,2 Mrd. Euro) zu. Die Erlöse wuchsen um acht Prozent auf 23,5 Milliarden. Damit übertraf Disney die Prognosen.

Verlust beim Streaming-Dienst Disney+

Allerdings verlor der Konzern bei seinem wichtigsten Streaming-Service Disney+ nach deutlichen Preiserhöhungen Abonnenten. Zum Quartalsende hatte der mit Netflix konkurrierende Videodienst weltweit 161,8 Millionen Nutzer – gut ein Prozent weniger als drei Monate vorher. Disneys andere Streaming-Dienste Hulu und ESPN+ verbuchten leichte Zuwächse. Ausserdem fiel der Verlust der Sparte mit 1,1 Milliarden Dollar niedriger aus als befürchtet. Im Vorquartal hatte das Minus bei 1,5 Milliarden Dollar gelegen.

Tiefrote Zahlen im hart umkämpften Streaming-Geschäft waren einer der Gründe, warum Vorstandschef Bob Chapek im November nach weniger als zwei Jahren seinen Hut nehmen musste und der langjährige Konzernlenker Iger aus dem Ruhestand zurückkehrte. Auch Iger steht jedoch unter Druck – der für aggressives Einmischen ins Management bekannte Grossinvestor Nelson Peltz fordert höhere Renditen und Einfluss im Verwaltungsrat. Disney liess ihn und seinen Hedgefonds Trian bislang abblitzen, muss aber eine Aktionärsrevolte vermeiden.

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(DPA/mkall)

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