Doch kein van Gogh - 15 Millionen futsch
Die Nationalgalerie in Melbourne, Australien, hat mehr als 60 Jahre lang ein vermeintliches Gemälde von Vincent van Gogh ausgestellt, das in Wahrheit gar nicht von dem holländischen Künstler gemalt wurde.
Eine Expertengruppe sei nach eingehender Untersuchung zum Schluss gekommen, dass das Bild «Kopf eines Mannes» von einem unbekannten Zeitgenossen des Malers angefertigt wurde, gab das Museum am Freitag zu.
Museumsdirektor Gerard Vaughan unterstrich, dass es sich nicht um eine Fälschung handle: «Es gibt keinen Grund zu vermuten, dass jemand das Bild gemalt hat, um es im Nachhinein als Werk Van Goghs auszugeben.»
Im vergangenen Jahr hatten britische Experten Zweifel an der Authentizität des Werkes geäussert, als das Gemälde leihweise zu einer Ausstellung in Edinburgh geschickt wurde. Den Kennern war aufgefallen, dass der Stil des auf das Jahr 1886 datierten Bildes von den üblichen Werken des Künstlers abwich.
Der Wert des Gemäldes wurde bisher auf 15 Millionen Dollar geschätzt. Obwohl es nun erheblich an Wert einbüssen dürfte, soll es laut Vaughan weiter in Melbourne ausgestellt werden.
Unbekanntes Bild von van Gogh entdeckt
Kunstexperten haben ein bislang unbekanntes Gemälde des niederländischen Malers Vincent van Gogh entdeckt. Es ist verborgen unter einem anderen Bild des Künstlers, das im Museum of Fine Art in Boston hängt.
Durch Röntgenaufnahmen wurde ermittelt, dass dieses Bild mit dem Titel «Schlucht» von 1889 auf ein früher entstandenes Werk gemalt wurde.
Wie das Van Gogh Museum in Amsterdam am Freitag mitteilte, ähnelt das übermalte Bild stark einer Zeichnung mit dem Titel «Wilde Vegetation» im Besitz des Museums. Diese wiederum gehört zu einer Serie aus zehn Zeichnungen, die van Gogh 1889 von seinen Gemälden angefertigt hatte.
Experten vermuteten daher seit langem, dass es zu der Zeichnung «Wilde Vegetation» auch ein Bild geben muss. (sda)