Die Gen Z zeigt ihre Füsse nicht auf Social Media – wegen Fetischisten

Füsse gibts von der Gen Z online nur gut verpackt.

Füsse gibts von der Gen Z online nur gut verpackt.

Pexels/Rafael Alexandrino de Mattos
Publiziert

Gen ZSie wissen, warum sie ihre Füsse nicht nackt zeigen

Fussbilder gibts von der Gen Z nicht gratis. In den sozialen Medien beachten sie bewusst, die Füsse versteckt zu halten. Das sind die Gründe.

Celina Euchner
von

Jedes Fussbild ist Geld wert. So zumindest die Meinung der Generation Z. Aufmerksamen Tiktok-Usern fällt auf, dass eine gewisse Abneigung gegen das öffentliche Zeigen von Füssen herrscht. So trendet der Hashtag «Dogs Out» (zu Deutsch: Hunde sind draussen) immer wieder. Doch um was für Hunde geht es hier? Um Zehen.

Füsse zeigen – was hältst du davon?

Der Begriff «Dogs Out» ist ein von der Gen Z geprägter Ausdruck zur Beschreibung sichtbarer Zehen. Dazu gibt es unzählige Videos mit Millionen von Aufrufen. Die junge Generation zeigt sich peinlich berührt, wenn Menschen in der Öffentlichkeit ihre «Hunde rauslassen». Völlig ungewöhnlich ist das nicht, denn immer wieder kommt das Zurschaustellen verschiedener Körperteile in Mode – oder auch wieder raus. Man denke an bauchfreie Crop Tops.

Keine Gratis-Fussbilder

Doch bei der Fussdebatte kommt noch ein anderer Punkt dazu. So kommentieren die Gen-Zler Videos und Bilder, auf denen Füsse mit entblössten Zehen zu sehen sind, oft mit den Worten: «For free? (zu Deutsch: für umsonst?)»

Eine Userin, die sich auf Tiktok @EducatorAndrea (zu Deutsch: Lehrerin Andrea) nennt und dort mehr als 215’000 Follower hat, postet über das Phänomen. Daraufhin erhält sie Reaktionen von der Generation Z, die die Ursprünge der Fussthematik auf die Online-Präsenz der Fussfetische zurückführt. Der Grund sei, dass die jungen Menschen damit aufgewachsen seien, dass Menschen für Fussbilder Geld zahlten.

Füsse – etwas völlig Normales? Offenbar nicht für die Gen Z.

Füsse – etwas völlig Normales? Offenbar nicht für die Gen Z.

Pexels/Roman Odintsov

Die Tiktokerin sagt dazu: «Diese Kids hatten grösstenteils ungehinderten Zugang zum Internet, wo Fussfetische ergründet wurden.» Der Zugang zu Websites wie zum Beispiel Feetfinder und die Tatsache, dass sie im Internet nach Bildern ihrer Füsse gefragt würden, machten es schwierig, den Fetisch anderer Leute vom Anblick ihrer Füsse zu trennen.

«Gruselige Nachrichten» wegen Füssen

Feetfinder ist eine Plattform, auf der Benutzer Fussfotos oder Videos kaufen und verkaufen können. Auch auf Onlyfans, einem Abonnementdienst für Internetinhalte, der hauptsächlich für Pornografie genutzt wird, sind Füsse monetarisierbar.

Annabel Smit, eine Gen-Z-Influencerin, der 119’000 Menschen bei Instagram folgen, berichtet gegenüber der «Huffpost» von merkwürdigen Nachrichten zu ihren Füssen. Sie habe «gruselige Direktnachrichten» von Followern erhalten, die «um Bilder von ihren Füssen betteln».

Postet die junge Frau ein Foto, auf dem sie Sandalen trägt, «bekomme ich eine ganze Menge gruseliger Anfragen in meinen Direktnachrichten, um einen weiteren Blick auf meine ‹schönen, sexy› Füsse zu werfen», sagt sie.

So landen Fotos von Influencerinnen und Influencern oder Prominenten auch auf Seiten wie Wikifeet. Das ist eine Fetisch-Website, die Fotos teils ohne Einwilligung der jeweiligen Personen publiziert. Es sind Bilder, die in den sozialen Medien hochgeladen werden – etwas, das die Gen Z nun tunlichst vermeidet.

Wurdest du schon mal auf deine nackten Füsse angesprochen?

Deine Meinung

43 Kommentare