Interview über Kinder: Dolce & Gabbana bringen Schwule gegen sich auf

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Interview über KinderDolce & Gabbana bringen Schwule gegen sich auf

Schwule sollen keine Kinder haben. Das postulieren ausgerechnet Stefano Gabbana und Domenico Dolce – und empören so Prominente aus aller Welt.

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Erst vor wenigen Wochen wurden Dolce & Gabbana für ihre Fashion-Show gefeiert, in welcher sie Models mit Kindern oder Babybauch über den Laufsteg schickten.

Erst vor wenigen Wochen wurden Dolce & Gabbana für ihre Fashion-Show gefeiert, in welcher sie Models mit Kindern oder Babybauch über den Laufsteg schickten.

Keystone/Daniel dal Zennaro
Nach einem Interview im italienischen «Panorama» aber ist klar: Das einzige Familienbild, das die beiden Designer unterstützen, ist die traditionelle Vater-Mutter-Kind-Familie. In-Vitro-Fertilisation sei synthetisch, findet das Duo.

Nach einem Interview im italienischen «Panorama» aber ist klar: Das einzige Familienbild, das die beiden Designer unterstützen, ist die traditionelle Vater-Mutter-Kind-Familie. In-Vitro-Fertilisation sei synthetisch, findet das Duo.

Keystone/AP/Antonio Calanni
Das stösst Elton John sauer auf. Der Sänger und sein Ehemann David Furnish sind Eltern zweier Söhne, die mittels In-Vitro-Methode und Leihmutter zur Welt kamen. Er fordert, man solle Dolce & Gabbana künftig boykottieren.

Das stösst Elton John sauer auf. Der Sänger und sein Ehemann David Furnish sind Eltern zweier Söhne, die mittels In-Vitro-Methode und Leihmutter zur Welt kamen. Er fordert, man solle Dolce & Gabbana künftig boykottieren.

Keystone/AP/Richard Shotwell

«Boykottiert Dolce & Gabbana» stand gestern auf Elton Johns Instagram-Post. Warum sich der Entertainer so über das Designer-Duo echauffiert? Die beiden Italiener haben sich im Magazin «Panorama» negativ über In-Vitro-Fertilisation geäussert. «Die einzige Familie ist die traditionelle Familie», so die beiden Modeschöpfer im Interview.

«Ich nenne Kinder der Chemie synthetische Kinder. Vermietete Uteri, Samen der im Katalog ausgesucht wird, ein Kind zu zeugen sollte ein Akt der Liebe sein», wird Domenico Dolce zitiert. Und auch Stefano Gabbbana findet: «Das Leben hat einen natürlichen Gang, es gibt Dinge, die nicht verändert werden sollten.»

Prominente wehren sich

Das stösst vor allem Elton John sauer auf. Der Sänger und sein Mann David Furnish sind Eltern zweier Söhne, die beide durch In-Vitro-Fertilisation und dank einer Leihmutter auf die Welt kamen. In seinem Instagram-Post schreibt der 67-Jährige: «Wie könnt ihr es wagen, meine wunderschönen Kinder als ‹synthetisch› zu bezeichnen.»

Und weiter: «Schande über euch, dass ihr eure kleinen wertenden Finger gegen In-Vitro-Fertilisation erhebt, einem Wunder, das zahlreichen liebenden Menschen, schwul oder hetero, dabei geholfen hat, ihren Wunsch nach Kindern zu erfüllen.»

Der «Candle in the Wind»-Sänger fordert den Boykott der Luxusmarke. Mit Erfolg. Zahlreiche Promis haben bereits ihre Unterstützung angekündigt, allen voran Ricky Martin. Der Musiker ist ebenfalls homosexuell und Vater dreier Kinder. Er gibt den Designern auf Twitter einen gut gemeinten Rat: «Eure Stimmen sind zu mächtig, um so viel Hass zu streuen. Wacht auf, es ist das Jahr 2015», schreibt Martin.

Auch Celebrity-Blogger Perez Hilton, selbst Vater eines Leihmutter-Kindes, hat keine lieben Worte übrig für die beiden Designer im Kreuzfeuer: «Weil ich mein Geld für etwas Gutes eingesetzt habe und nicht dafür, selbsthassende Schwule zu unterstützen, die meinen Sohn als ‹synthetisch› ansehen! #BoycottDolceGabbana»

Aber auch Celebs, die weder homosexuell sind noch Kinder von Leihmüttern oder durch In-Vitro-Fertilisation haben, sprechen sich gegen die Meinung des Duos aus. Allen voran Courtney Love, die ihre Kleider des Labels prompt zusammengesucht hat und sich laut ihrem Twitter-Post überlegt, sie zu verbrennen:

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