Amazonas: Doppelmord vermutlich durch beabsichtigtes Foto ausgelöst

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AmazonasDoppelmord vermutlich durch beabsichtigtes Foto ausgelöst

Die brasilianische Generalstaatsanwaltschaft hat drei Verdächtige wegen der Ermordung des britischen Journalisten Dom Phillips und des Indigenen-Experten Bruno Pereira im Amazonasgebiet angeklagt.

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Der britische Journalist Dom Phillips (im Bild) und sein Begleiter Bruno Pereira waren am 5. Juni 2022 auf ihrem Boot nahe dem Eingang zum schwer zugänglichen Vale do Javari erschossen worden.

Der britische Journalist Dom Phillips (im Bild) und sein Begleiter Bruno Pereira waren am 5. Juni 2022 auf ihrem Boot nahe dem Eingang zum schwer zugänglichen Vale do Javari erschossen worden.

Twitter/Dom Phillips
Am 22. Juli hat die brasilianische Generalstaatsanwaltschaft drei Verdächtige wegen der Ermordung von Dom Phillips und Bruno Pereira angeklagt.

Am 22. Juli hat die brasilianische Generalstaatsanwaltschaft drei Verdächtige wegen der Ermordung von Dom Phillips und Bruno Pereira angeklagt.

Twitter/Beatriz Matos
Der 57-jährige Phillips, der als freier Journalist regelmässig für den britischen «Guardian» schrieb, hatte zusammen mit Pereira, einem Experten für indigene Völker, im Javari-Tal, nahe der Grenze zu Peru, für ein Buch über Gewalt gegen Indigene recherchiert.

Der 57-jährige Phillips, der als freier Journalist regelmässig für den britischen «Guardian» schrieb, hatte zusammen mit Pereira, einem Experten für indigene Völker, im Javari-Tal, nahe der Grenze zu Peru, für ein Buch über Gewalt gegen Indigene recherchiert.

imago images/ZUMA Wire

Darum gehts

Der Journalist Dom Phillips und der Indigenen-Experte Bruno Pereira sind vermutlich erschossen worden, als sie im brasilianischen Amazonasgebiet das Boot ihrer mutmasslichen Mörder fotografieren wollten. Vor dem Doppelmord habe Pereira seinen Begleiter Phillips aufgefordert, ein Foto des Boots zu machen, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte.

Die Einzelheiten wurden bekannt, nachdem am Donnerstag gegen drei Männer Anklage wegen des Verbrechens erhoben worden war. Zwei von ihnen gestanden die Tat, der dritte hingegen nicht.

«Er hatte keine Chance, sich zu verteidigen»

Pereira sei von drei Kugeln getötet worden, eine davon habe ihn im Rücken getroffen, erklärte die Staatsanwaltschaft. «Er hatte keine Chance, sich zu verteidigen», betonten die Ermittler. Phillips sei hingegen nur getötet worden, weil er Pereira begleitete.

Der Brite Phillips und der Brasilianer Pereira hatten im Javari-Tal für ein Buch über Gewalt gegen Indigene und den Schutz des Regenwalds recherchiert. In der Region, die an Peru und Kolumbien grenzt, sind Goldgräber, Wilderer und Drogenbanden aktiv.

Pereira hatte als entschiedener Verfechter der Rechte indigener Völker vor seinem Tod mehrere Morddrohungen erhalten. Der Polizei zufolge könnte der Mord im Zusammenhang mit illegalem Fischfang stehen – ein Thema, das Pereira am Herzen lag. 

(AFP/kle)

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