AstraZeneca: Dosierungsfehler bei Impfstoff könnte sich als Glücksfall erweisen

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AstraZenecaDosierungsfehler bei Impfstoff könnte sich als Glücksfall erweisen

Weil Wissenschaftler den Studienteilnehmern eine nur halb so hohe Dosis des Impfstoffkandidaten verabreichten, machten sie eine interessant Beobachtung.

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AstraZeneca und Oxford kündigten einen neuen Impfstoff gegen das Coronavirus an.

AstraZeneca und Oxford kündigten einen neuen Impfstoff gegen das Coronavirus an.

Reuters
Er soll eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent erreichen.

Er soll eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent erreichen.

Reuters
Ein Dosierungsfehler könnte zur hohen Wirksamkeit geführt  haben.

Ein Dosierungsfehler könnte zur hohen Wirksamkeit geführt haben.

Reuters

Ein Dosierungsfehler bei der Entwicklung des Corona-Impfstoffs könnte sich für AstraZeneca als Glücksfall herausstellen. Denn eigentlich aus Versehen verabreichten Wissenschaftler den Studienteilnehmern eine nur halb so hohe Dosis des Impfstoffkandidaten wie vorgesehen. Im Nachhinein erwies sich gerade die niedrigere Dosierung bei der ersten von zwei Impfungen als besonders wirksam im Schutz gegen Covid-19, wie die am Montag veröffentlichten Zwischenergebnisse grossangelegter Tests zeigten. «Der Grund, warum wir die halbe Dosierung genommen haben, ist ein glücklicher Zufall», sagte Mene Pangalos, Chef der nicht-krebsbezogenen Forschung und Entwicklung bei AstraZeneca, der Nachrichtenagentur Reuters.

Kurz nachdem AstraZeneca sich mit der Universität Oxford Ende April bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Corona zusammentat, wurde das Mittel in Grossbritannien an Probanden getestet, wie Pangalos erzählte. Die Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Kopf- oder Armschmerzen seien milder als erwartet gewesen. «Also sind wir nochmal an den Anfang gegangen und haben gecheckt.» Dabei sei herausgekommen, dass die Dosierung halb so hoch wie vorgesehen war. Weil man den Test mit diesen Personen aber nicht abbrechen wollte, habe man mit einer zweiten Impfung mit der vollen Dosierung weitergemacht.

Gerade dieses Impfschema – eine erste Impfung mit halber Dosis gefolgt von einer vollen Dosis nach einem Monat – habe in der zulassungsrelevanten Studie mit tausenden Probanden eine Wirksamkeit von 90 Prozent gezeigt, erklärte AstraZeneca am Montag. Die Variante mit zwei volldosierten Impfungen ist den Ergebnissen zufolge nur zu 62 Prozent wirksam. Allerdings seien noch mehr Daten erforderlich, betonte Andrew Pollard, Leiter der Impfstoffgruppe der Universität Oxford, gegenüber dem Sender BBC. «Ich denke, das ist ein wirklich aufregendes und verblüffendes Ergebnis, mit dem wir uns weiter befassen müssen.»

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(Reuters)

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