Der Feinschliff beginnt: Drei Fragezeichen im Kader von Hitzfeld

Aktualisiert

Der Feinschliff beginntDrei Fragezeichen im Kader von Hitzfeld

In rund drei Monaten beginnt die Fussball-WM in Brasilien. Für Nati-Trainer Ottmar Hitzfeld kommt die Zeit für den Feinschliff.

E. Tedesco & S. Compagno
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E. Tedesco & S. Compagno

Nachdem in den letzten beiden Spielen 2013 gegen Slowenien (1:0) und Südkorea (1:2) die zweite Garnitur etwas Auslauf erhalten hatte, kündigt Nationalcoach Ottmar Hitzfeld für den Test gegen Kroatien seine «stärkste Mannschaft» an: «Es macht keinen Sinn zu experimentieren.» Zu knapp bemessen ist die Zeit, bis die WM losgeht.

So wird die Mannschaft, die Hitzfeld in der AFG-Arena aufs Feld schicken wird, praktisch identisch sein mit jener, die im August 2012 den gleichen Gegner mit 4:2 bezwang. Seit jenem Spiel in Split gibt es viele Ausrufe- und fast keine Fragezeichen mehr in dieser talentierten Nati.

Schär, Djourou, Senderos?

Die Defensive steht - bis auf eine Position: Diego Benaglio im Tor, Stephan Lichtsteiner, Steve von Bergen und Ricardo Rodriguez in der Viererkette, Inler und Behrami als Doppel-6. Offen ist die Frage, wer neben dem oft unterschätzten von Bergen das Abwehrzentrum bildet: Für den rekonvaleszenten Schär dürfte gegen Kroatien Djourou spielen.

Stocker oder Barnetta?

Im offensiven Mittelfeld sind Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka gesetzt. Im linken Mittelfeld hat Hitzfeld die Wahl zwischen Valentin Stocker und Tranquillo Barnetta. Da sich Shaqiri eben von einer Muskelverletzung erholt hat, wird Admir Mehmedi am Mittwoch auf Rechtsaussen spielen.

Und die Sturmspitze?

Bleibt die Sturmspitze als drittes Fragezeichen: Haris Seferovic hat seinen Status als Fixstarter eingebüsst. Eren Derdiyok ist nicht einmal im Aufgebot und Mario Gavranovic schiesst zwar Tor um Tor, aber halt nur in der Super League. Bleibt Josip Drmic. Noch hat die Lebensversicherung des 1. FC Nürnberg (11 Tore/3 Assists) in der Nati nicht getroffen: «Ich würde das gerne ändern.»

Unter Beobachtung

Offen ist auch noch die Position des dritten Torhüters. Diego Benaglio (Nummer 1) und Yann Sommer sind gesetzt. Wer ersetzt in Brasilien den verletzten YB-Keeper Marco Wölfli? Die Nummer 3 unter den Nati-Goalies hat sich Anfang Dezember gegen Thun am linken Fuss die Achillessehne angerissen und wurde operiert. Gegen Kroatien hat Hitzfeld nur Benaglio und Sommer aufgeboten. Und für Brasilien?

Patrick Foletti: «Wir hoffen immer noch auf Marco Wölfli. Der Heilungsprozess verläuft sehr gut. Wir haben ja noch Zeit und warten erst einmal ab, wie es mit Marco weitergeht.» Natürlich habe man aber einen Plan B. «Wir beobachten zwei, drei Goalies regelmässig. Roman Bürki von GC ist einer von ihnen - aber eben nicht nur», sagt der Torwart-Trainer der Nationalmannschaft. Nur in der Schweiz oder auch im Ausland? Foletti schmunzelt und sagt: «Auch im Ausland». Könnte heissen: Marwin Hitz (Augsburg) und Daniel Lopar (St. Gallen) .

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