
«Drei furchtlose Frauen, die sich um ein Start-up kümmern» – so beschreiben sich die Sunday-Gründerinnen.
Trend-Getränk Hard SeltzerDrei furchtlose Frauen mischen den Getränkemarkt auf
Schon vergangenes Jahr ging Hard Seltzer als Trend-Getränk durch die Decke – das wird 2021 nicht anders sein. Wir haben mit den Gründerinnen des weiblichsten Schweizer Getränke-Start-ups gesprochen.

- von
- Lucien Esseiva
Wie seid Ihr auf die Idee zu einem eigenen Hard Seltzer gekommen?
Als amerikanische und Schweizer Freundinnen haben wir fast seit der Markteinführung im Jahr 2016 Hard Seltzers getrunken. Als wir es probierten, haben wir schnell verstanden, warum es so beliebt wurde. Hier in der Schweiz lebend stellten wir fest, dass es eine grosse Marktlücke gab.
Warum ausgerechnet dieses Produkt?
Wir haben Sundays Hard Seltzer gegründet, um ein Produkt herzustellen, das wir selber trinken wollten. Es war uns wichtig, ein qualitativ starkes Produkt aus natürlichen Zutaten zu schaffen, aber vor allem auch ein Unternehmen zu gründen, das Gutes tut, indem es die lokale Wirtschaft unterstützt und sich mit dem Schutz der Umwelt auseinandersetzt. Wir haben versucht, das Gleichgewicht zu finden, das wir in unserem eigenen Leben suchen – gut trinken und gut leben.

Entworfen in Zürich, perfektioniert in Bern und produziert in Winterthur.
Es gibt viel Kritik an Hard Seltzer: Es verführe zum übermässigen Trinken und schaffe für junge Konsumentinnen und Konsumenten einen zu leichten Zugang zu Alkohol. Was sagt ihr dazu?
Von Anfang an haben wir Sundays Hard Seltzer mit einem Blick auf moderates Trinken und Differenzierung von traditionellen Alcopops und anderen trinkfertigen alkoholischen Getränken hergestellt. Wir verzichten bewusst auf Zucker oder Süssstoffe, um jüngere Menschen nicht anzusprechen. Unser Basisalkohol wird wie ein Bier fermentiert, nicht wie eine Spirituose destilliert, und wir halten unseren Hard Seltzers mit 4% Alkohol sehr tief.
Warum heisst das Produkt Sundays?
Unser Motto lautet «Sundays For Fun Days». Das Konzept bedeutet, dass Sonntage mühelos und sorgenfrei sind. In der Schweiz wird der Sonntag als ein Tag der Ruhe und Entspannung mit Familie und Freunden angesehen und wir wollten, dass unser Name dieses Gemeinschaftsgefühl widerspiegelt. Mit dem Fokus auf einem niedrigeren Alkoholgehalt wollten wir das Konzept des achtsamen Genusses erweitern. Um gemeinsam mit Freunden und Freundinnen – auch am Ruhetag – und ohne schlechtes Gewissen geniessen zu können.

Das Getränk gibt es in fünf verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Auf euer Website schreibt ihr, dass das Getränke-Business eine männerdominierte Szene sei. Spürt ihr das bei eurer täglichen Arbeit?
Während wir als ein von Frauen gegründetes und geführtes Unternehmen gute Arbeitsbeziehungen zu all unseren Geschäftspartnern aufgebaut haben, kann es schwierig sein, sich in einer Branche mit begrenzten weiblichen Partnerinnen, Vorbildern oder Mentorinnen zurechtzufinden. Wir geniessen die Gelegenheit, diese Gemeinschaft innerhalb der Getränke- und Gastronomiebranche zu pflegen und arbeiten daran, diese Beziehungen zu vernetzen und zu stärken.
Was ist an eurer Firma besonders weiblich?
Die CEO und Mitgründerin von Sundays ist weiblich, ebenso wie die beiden Mitgründerinnen, die den Vertrieb und das Marketing leiten. Das definiert uns jedoch nicht. Stattdessen möchten wir als Unternehmen dafür bekannt sein, einen Premium-Hart-Seltzer mit einfachen, natürlichen Zutaten herzustellen, vor Ort zu produzieren und die Gemeinschaft durch Initiativen für sauberes Wasser und CO2-Ausgleich zu unterstützen.
Was wünscht ihr euch zum internationalen Frauentag?
Wir unterstützen das Thema für IWD 2021, das «Choose To Challenge» lautet. Wir stellen den Status Quo in Frage und tragen dazu bei, eine gleichberechtigte Welt zu schaffen. Wir stehen weltweit für gleiches Entgelt und Chancengleichheit und feiern gemeinsam die Erfolge von Frauen und das 50-jährige Jubiläum des Schweizer Frauenstimmrechts.
Wie zelebriert ihr den Weltfrauentag?
Bei einem virtuellen Anstossen auf Frauen weltweit.
Trend-Getränk in Frauenhand

Norell Narum, Katy Lee und Jennifer Kedinger (v.l.).
Sundays Hard Seltzer wurde von CEO Katy Lee (40, mitte) mitgegründet – die 40-Jährige war vorher im Bereich Social Business für die Modemarke FEED Projects tätig und hat die nachhaltigen Geschäftspraktiken von Sundays vorangetrieben. Unterstützt wird sie von den Mitgründerinnen Norell Narum (37) und Jennifer Kedinger (38), die das Start-up momentan noch im Nebenjob unterstützen. Wie sie sich sehen? «Als drei furchtlose Frauen», sagen die Gründerinnen im Gespräch mit 20 Minuten Lifestyle.