«Allah ist gross»Drei Tote bei Angriff auf Bus in Ägypten
Bei einem Terroranschlag auf den Sinai sterben mindestens 3 Arbeiter, 17 werden verletzt. Nach dem Sturz des ägyptischen Präsidenten Mursi häufen sich die Angriffe auf der Halbinsel.

Der zerstörte Bus wird nach dem Angriff in der Stadt Al-Arish auf der Halbinsel Sinai inspiziert.
Auf der ägyptischen Halbinsel Sinai sind am Montag mindestens drei Menschen bei einem Angriff auf einen Bus getötet worden. Nach Angaben der Sicherheitskräfte wurde der Bus mit Arbeitern einer Zementfabrik in Al-Arisch im Norden der Halbinsel mit einer Rakete angegriffen.
Drei Menschen seien bei dem Angriff nahe des Flughafens der Stadt getötet und 17 weitere verletzt worden. Von den Rettungskräften hiess es, viele der Verletzten seien in einem ernsten Zustand.
Ein Armeesprecher sagte, der Angriff einer «Terrorgruppe» habe eigentlich auf ein Polizeifahrzeug gezielt, stattdessen aber den Bus getroffen. Zeugen berichteten, die Attentäter hätten «Allah ist gross» nach dem Treffer auf den Bus gerufen.
Angriffe auf dem Sinai häufen sich
Nur Stunden zuvor hatte es Gefechte zwischen bewaffneten Angreifern und der Armee nahe der Grenze zu Israel gegeben. Auslöser der Kämpfe in der Region von Al-Wifak im Norden des Sinais war der Versuch, ein Polizeifahrzeug in die Luft zu sprengen.
Auf dem Sinai hat sich die ohnehin instabile Sicherheitslage seit dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi am 3. Juli weiter verschlechtert. Nahezu täglich werden Angriffe gemeldet, bei denen bislang mindestens 13 Menschen getötet und Dutzende verletzt wurden. Bereits zuvor gab es immer wieder Angriffe auf Sicherheitskräfte sowie Anschläge auf Gaspipelines.
Muslimbrüder beschuldigen Armee
Der Tourismus in dem dünnbesiedelten Wüstengebiet ging angesichts der schlechten Sicherheitslage deutlich zurück. Die Behörden machen radikale Islamisten ebenso wie unzufriedene Beduinen für die Gewalttaten verantwortlich.
Die islamistische Muslimbruderschaft machte die Armee für die Zunahme der Gewalt auf dem Sinai verantwortlich. Diese werde vom Geheimdienst geschürt, um Unruhe zu stiften, erklärte das Führungsmitglied der Muslimbruderschaft, Essam al-Erian. (sda)