MIt 81 JahrenDrogen-Omi wegen Hanfplantage verurteilt
Eine älter Dame ist zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Sie hatte auf ihrem Grundstück eine der größten Hanf-Plantage in ganz Sachsen-Anhalt.

Die Beamten fanden in der Scheune 30 Kilogram Cannabis (Symbolbild: Keystone/Karl Mathis)
Rechtskräftig vorbestraft – und das mit 81 Jahren: Das Landgericht Dessau-Roßlau hat am Dienstag eine Rentnerin aus Sachsen-Anhalt zu neunen Monaten Haft verurteilt, die Strafe aber zur Bewährung ausgesetzt.
Die ältere Dame hatte auf ihrem Grundstück eine der größten Hanf-Plantage in ganz Sachsen-Anhalt gehabt. Bei einer Hausdurchsuchung fanden Polizisten laut Gericht 30 Kilogramm Cannabisblüten und -blätter.
Hanfpflanzen blieben lange unbemerkt
Genau genommen gehören die Pflanzen allerdings nicht ihr, sondern dem Freund ihrer Enkelin. Dieser hatte der Oma einen Deal angeboten: Jeden Monat sollte sie 100 Euro zur Rente dazu erhalten. Dafür musste sie nur ihre alte Scheune zur Verfügung stellen.
«Ich wusste ja gar nicht, was die da drinnen anstellen. Es war ja immer abgeschlossen», beteuerte die alte Dame laut einem Bericht der Bild-Zeitung. «Ich hatte vorher noch nie mit Polizei oder Gericht zu tun.»
Berufung lohnt sich nicht
Der angeklagte Freund hatte mit einem Bekannten die Scheune von Mitte 2012 bis August 2013 für den Anbau der Drogenpflanzen benutzt. Nach einem Hinweis aus der Nachbarschaft kam schließlich die Polizei den beiden Männern auf die Schliche.
Die beiden 33- und 42-jährigen Angeklagten bekamen zweieinhalb Jahre Gefängnis. Die vor Gericht sichtlich mitgenommene Großmutter ist nun offiziell vorbestraft – wegen Beihilfe zum gewerbsmäßigen Drogenhandel.
Sie und die beiden Drogenbauern wollten gegen das Urteil in Berufung gehen. Anschließend stellte sich allerdings heraus, dass die Strafen höher ausgefallen könnten, wenn das Urteil angefechtet werden würde. Daraufhin zogen die Angeklagten die Berufung zurück.