Web-AuktionEin Haus für 19 Euro
Weil ein cleverer Hausbesitzer für sein trautes Heim auf dem Immobilienmarkt nicht den gewünschten Preis erzielen konnte, verlost er es nun kurzerhand im Internet. Damit dürfte er noch viel mehr verdienen als ursprünglich geplant.
Volker Stiny hat mit einem simplen Trick den ganzen Justizapparat ins Rudern gebracht. Der Münchner hatte ein Jahr lang erfolglos versucht, sein Haus zum Preis vom 500 000 Euro zu verkaufen, schreibt Stern-Online. Auch die Bemühungen eines beauftragten Maklers brachten keinen Erfolg.
Als Stiny durch die Medien von einer Hausverlosung in Österreich vernahm, war er sofort begeistert und entschied sich, es dem Österreicher gleich zu tun. Er stellte die erste private Hausverlosung in Deutschland auf die Beine. Allerdings drohte der Plan an den geltenden Gesetzesbestimmungen zu scheitern, da es in Deutschland wie auch in der Schweiz verboten ist, Lose zu verkaufen und einen Gewinner daraus zu ermitteln, denn der Staat hat das Glücksspielmonopol inne.
Geschicklichkeits- statt Glücksspiel
Doch Stiny fand einen cleveren Dreh, um doch noch zum Ziel zu gelangen. Er baute einfach ein Quiz um seine Verlosung, damit seine Aktion vom illegalen Glückspiel zum legalen Geschicklichkeitsspiel wurde. Wie in «Wer wird Millionär» müssen die Teilnehmer Fragen beantworten, um Runde für Runde weiter zu kommen. Die Verlosung findet erst ganz am Ende statt.
912 000 Euro statt 500 000 Euro
Wer am Quiz teilnehmen und das Haus gewinnen will, muss 19 Euro bezahlen. Bis Mitte März rechnet Stiny mit 48 000 Teilnehmern, mehr können gar nicht teilnehmen. Damit würde er 912 000 Euro einnehmen. «Die Gewinnchancen sind weit höher als beim Zahlenlotto», schrieb die Süddeutsche Zeitung. Volker Stiny scheint auf dem richtigen Weg zu sein, seit Quizstart am 1. Januar sollen sich laut stern.de über 23 000 Teilnehmer angemeldet haben. Von dem Gewinn will der clevere Hausbesitzer 20 000 Euro an benachteiligte Kinder in Afrika spenden.
Diese Woche verloste Tarude Daniel ihre Villa im österreichischen Klagenfurt. Insgesamt standen 9999 Lose für je 99 Euro zur Verfügung, die allesamt Abnehmer fanden. Der neue Besitzer ist ein 50-jähriger Kärtner. Was er mit dem Haus macht, ist unklar. Vielleicht verlost er es ja.
(mbu)