Topmodel Manuela Frey«Ein Magermodel-Verbot fände ich super»
In Frankreich sollen extrem magere Models von den Catwalks verschwinden. Was würde dies für die Schweizer Models bedeuten?
- von
- L. Sauter
Frankreichs Politiker diskutieren intensiv über ein Gesetz, das extrem dünne Models von den Laufstegen verbannen will. Junge Menschen sollen davor bewahrt werden, sich ständig mit einem vermeintlichen Idealbild konfrontieren zu müssen. Das international erfolgreiche Schweizer Topmodel Manuela Frey ist begeistert: «Ich fände ein solches Verbot super. Ich habe von Natur aus eine sehr weibliche Figur und bin nicht abgemagert. Für mich kann es nur noch besser werden», sagt die 18-Jährige zu 20 Minuten.
Es freue sie, dass Paris «endlich mal» etwas gegen Magermodels unternehme. Manuela, die selbst für Modeljobs rund um die Welt jettet und derzeit in New York zu Hause ist, erlebt die Dramatik im Business jeweils aus nächster Nähe: «Es ist nämlich wirklich schrecklich, wie dünn manche Mädchen sind. Sie tun mir sehr leid», erzählt die Schöne. Ursula Knecht von Option Models stimmt Manuela zu: «Ich finde es gut, dass auf die Gesundheit der Mädchen geschaut wird – es gibt Grenzen des Dünnseins.»
Würden Schweizer Models arbeitslos werden?
Doch welche Auswirkungen hätte ein solches Gesetz für die gertenschlanken Schweizer Models? Praktisch keine, weiss Knecht: «Da die Fashion Shows in Paris jeweils am Ende der Saison sind, könnten die Models einfach ein bisschen weniger auf Ernährung und Sport achten und sich so quasi die allenfalls fehlenden Kilos anfuttern.» Zwischen den Saisons würden die meisten Models jeweils durchschnittlich auch zwei bis drei Kilogramm mehr auf den Rippen haben.
«Pariser Designer sind ja bekannt für ultradünne Models»
Obwohl sowohl Frey als auch Knecht für ein solches Gesetz in Frankreich sind, bezweifeln sie, dass es auch wirklich durchkommen wird: «Bereits New York wollte sich von Magermodels abwenden – passiert ist nichts. So wird es auch in Frankreich sein», ist Knecht überzeugt. Manuela ist ebenfalls skeptisch. Sie bezweifelt, dass sich die Designer auch tatsächlich daran halten würden. Sie weiss: «Pariser Designer sind ja bekannt für ultradünne Models.»
Noch ist nichts entschieden. Mitte April muss die Nationalversammlung über das Gesetz als Ganzes abstimmen, bevor es anschliessend in den Senat geht. Kommt die neue Bestimmung durch, drohen Gesetzesbrechern Strafen von bis zu sechs Monaten Gefängnis und eine Busse von 75'000 Euro.