Haarausfall: Ein Molekül aus Muttermalen könnte Haare wieder wachsen lassen

Aus Muttermalen wachsen Haare mit Vorliebe – und genau das brachte Wissenschaftler jetzt auf eine Spur. Sie fanden ein Molekül, das Haarausfall rückgängig machen könnte. 

Aus Muttermalen wachsen Haare mit Vorliebe – und genau das brachte Wissenschaftler jetzt auf eine Spur. Sie fanden ein Molekül, das Haarausfall rückgängig machen könnte. 

Getty Images
Publiziert

Neue BehandlungEin Mittel aus haarigen Muttermalen könnte Haarausfall stoppen

Die borstigen Haare, die aus Muttermalen wachsen, könnten nun tatsächlich zu etwas gut sein: Forschende entdeckten durch sie ein Molekül, das zu Haarwuchs führt.

Malin Mueller
von

Über sie sprechen mag niemand, dabei kennt sie fast jeder: Muttermale, die nicht nur dunkel, sondern überflüssigerweise auch noch haarig sind. Jetzt hat ein Team aus internationalen Forschern sich diese Male genauer angeschaut und die Ergebnisse in einer Studie veröffentlicht. Siehe da – es fand ein Molekül, das Haarausfall stoppen und schon bald in Spritzen-Form als Therapie angeboten werden könnte. 

Kämpfst du mit Haarausfall?

Die Zombie-Zellen sind schuld

Die Forschenden entdeckten, dass in haarigen Muttermalen massenhaft sogenannte seneszente Zellen zu finden sind. Diese teilen sich nicht mehr – sterben aber auch nicht ab. Daher werden sie auch als Zombie-Zellen bezeichnet. Im Alter nimmt ihre Anzahl zu und sie werden in den Zusammenhang mit mehreren Krankheiten (darunter auch Krebs) gebracht. Allerdings scheint es jetzt so, als könnten sie auch positive Effekte haben.

Gründe für Haarausfall bei Frauen

Tests mit Mäusen erfolgreich

Die Zombie-Zellen produzieren grosse Mengen eines Moleküls namens Osteopontin, für das die im Körper vorhandenen Haarstammzellen einen passenden Rezeptor haben. «Durch die molekulare Interaktion zwischen Osteopontin und CD44 wurden die Haarstammzellen aktiviert, was zu einem kräftigen Haarwachstum führte», heisst es in der Pressemitteilung zur Studie. Stark vereinfacht: Steckt man das Molekül auf den Rezeptor, wachsen die Haare plötzlich wieder. An Mäusen, in die menschliche Hautproben verpflanzt wurden, konnte dieser Effekt bereits bewiesen werden: Dreimal täglich wurde den Tieren Osteopontin injiziert, kurze Zeit später wuchsen an den Stellen bis zu einem Zentimeter lange Haare.

Tritt der Haarverlust mit dem Alter auf, könnte die Therapie mit dem gefundenen Molekül vielversprechend sein.

Tritt der Haarverlust mit dem Alter auf, könnte die Therapie mit dem gefundenen Molekül vielversprechend sein.

Unspslah/Towfiqu barbhuiya

Ist die Haarwuchs-Spritze bald Realität?

Maksim Plikus, Professor für Zellbiologie an der Universität in Kalifornien und Co-Autor der Studie, erklärte gegenüber «Business-Insider», dass das Molekül über Microneedling – also mit Hunderten winzigen Nadeln – in die Kopfhaut injiziert werden könnte, um dort das Haarwachstum anzuregen. Erste Tests dazu laufen bereits, Ergebnisse vom Menschen gibt es aber noch keine.

Gründe für Haarausfall bei Männern

Wachsen von der Behandlung Muttermale?

Falls du von Haarausfall betroffen bist und gern etwas tun würdest, nach dem Lesen dieses Artikels aber befürchtest, dass du Hunderte von Muttermalen auf dem Kopf entwickelst, wenn du diese Methode testest – Plikus beruhigt. «Das Haar wird durch die Behandlung wieder so wachsen wie mit 18, nicht wie dicke, drahtige Achselhaare.»

Laut Experte liegt das daran, dass es für ein Muttermal mehr braucht als ein einziges Molekül. Auch die Haarfarbe und Textur dürften sich nicht verändern. «Die Eigenschaften dazu sind im Follikel codiert», erklärt der Forscher. Der sitzt bereits in der Kopfhaut und wird nicht verändert. Ob, wann und wie die Therapie angeboten wird, ist bisher noch nicht bekannt. 

Würdest du die neuartige Therapie gegen Haarausfall ausprobieren?

Deine Meinung

3 Kommentare