WinterthurWildparkierer finden ihr Velo hier bald nicht wieder
Über hundert Velos werden am HB täglich ausserhalb der erlaubten Plätze abgestellt. Nun will die Stadt mit einem Gratismonat in der Velostation und konsequentem Abschleppen das Problem unter Kontrolle bringen.
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Darum gehts
Die Stadt Winterthur will gegen falschparkierte Velos und E-Scooter beim Hauptbahnhof vorgehen.
Ein Gratismonat in den Velostationen und konsequentes Abschleppen soll mehr Ordnung schaffen.
Die Kampagne dauert bis Juni.
Unter dem Slogan «Muss hier weg» lassen sich seit dieser Woche zahlreiche Plakate auf der Neuwiesen-Seite des Winterthurer Hauptbahnhofs finden. Diese sollen an die Vernunft der Bahnhofbesuchenden appellieren, das eigene Fahrrad oder E-Scooter richtig abzustellen. Denn mit dem Velochaos beim Hauptbahnhof hat die Stadt schon lange zu kämpfen. Wie der Landbote schreibt, zeigen Auszählungen vom letzten Herbst, dass damals täglich über hundert Velos ausserhalb der erlaubten Plätze abgestellt wurden. Zahlungspflichtige Velostationen oder das kostenlose Veloparking Esse treffen dabei nicht auf Anklang bei den Besuchenden.
Um diesem Problem nun entgegenzuwirken, soll mehr als nur eine Kampagne eingesetzt werden. Die drei Velostationen Rudolfstrasse, Gleis 3 und Stellwerk können von Mai bis Juli einen Monat lang kostenlos getestet werden. Dabei werden jeweils morgens und abends am HB Flyer mit dem Code «VELO23» verteilt, mit dem man das Angebot nutzen kann. So sollen die Besuchenden langsam an das Angebot herangeführt werden, heisst es seitens der Stadt. Normalerweise betragen die Kosten für ein Jahresabo, mit dem man in allen Stationen parkieren darf, 175 Franken. Von einer permanenten Preissenkung, wie sie beispielsweise Zürich Anfang Jahres gemacht hat, will die Stadt Winterthur absehen.
Soll die Polizei über hundert Velos pro Tag abschleppen?
Dafür will die Stadt strengere Massnahmen ergreifen, was falsch abgestellte Fahrräder betrifft. Ab Ende Mai sollen Etikettenmarkierungen Velofahrende auf ihr Falschparken hinweisen. «Viele wissen wohl gar nicht, dass sie ihr Velo nicht überall abstellen dürfen», so Mark Vetterli, Projektleiter vom Tiefbauamt, gegenüber dem Landboten. Vorübergehend habe die Stadtpolizei mehr Ressourcen bekommen, um dem konsequenten Abschleppen der Velos nachzukommen.
Will nun also die Polizei täglich über hundert falschparkierte Velos abschleppen? Mit den zusätzlichen Ressourcen könne mehr Kontrolle garantiert werden, doch wie Vetterli vermerkt, sei es nicht das Ziel, möglichst viele Velos abzuschleppen. «Die Leute sollen vielmehr merken, dass sie ihr Velo nicht mehr ausserhalb der erlaubten Plätze abstellen können.»
E-Scooter-Nutzende zahlen für jede Minute im falschparkierten Areal
Auch die E-Scooter bleiben von den Plänen der Stadt nicht verschont. Seit dem 15. Mai gilt für diese ein generelles Parkverbot rund um den Hauptbahnhof ausserhalb von fünf rot markierten Feldern. Die Parkverbotszonen sind in den Apps hinterlegt, sodass man dort die Scooter-Miete nicht beenden kann. Nutzende zahlen also auch für die Zeit, bis sie den E-Scooter auf einem der fünf erlaubten Felder abgestellt haben. Da diese Flächen jedoch relativ klein sind, ist das Abstellen in einem Radius von rund zwanzig Metern um die Felder möglich. Bei Missachtung dieser Regelung müsse der jeweilige Anbieter eine Umtriebsentschädigung von 50 Franken zahlen.
Die Kampagne dauert bis im Juni. Danach wird eine Auswertung zeigen, ob sich die Situation verbessert und ob die Nutzung der Velostationen sowie des Veloparkings Esse zugenommen haben.
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