Skandal um Olympia-TicketEine Curling-Affäre ohne Happy-End
Der Curlingverband weist den Rekurs des Mixed-Teams vom CC Limmattal gegen eine Spielwertung ab. Damit ist die Sache wohl nicht vom Tisch.
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Magische Fussberührung: Die Szene, welche die Curling-Gemeinde mächtig beschäftigt. (Video: Tamedia/Curling-Verband)
Der Schweizer Curlingverband kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen heraus. Swiss Curling lehnte den Rekurs des Mixed-Teams vom CC Limmattal gegen die Wertung der Niederlage im entscheidenden Vorrundenspiel um den Schweizer Meistertitel gegen Glarus ab. Der Verband sehe sich aus formellen Gründen dazu gezwungen, weil der Rekurs erst am Folgetag und damit zu spät eingegangen sei, teilte er in einem Communiqué mit.
Die besagte Partie schlug im Nachgang hohe Wellen, weil eine Videosequenz auftauchte, die erahnen lässt, dass Martin Rios vom Team Glarus einen Stein – möglicherweise unabsichtlich – mit dem Fuss berührt und diesem eine entscheidende Richtungsänderung gibt.
Auch ein Problem des Reglementes
Rios beteuerte, keine Berührung bemerkt zu haben, befand nach Ansicht des Videos aber, dass es danach aussehe. Das Team Glarus bot dem Verband daraufhin an, das Spiel Forfait zugunsten von Limmattal zu werten, sollte dieser von der Berührung überzeugt sein. Auch diesen Vorschlag habe man nicht annehmen können, weil ein nachträgliches Forfait gemäss Reglement nicht möglich sei, so Swiss Curling.
Martin Rios geht nun als Sieger aus der Geschichte hervor. Als Schweizer Meister im Team mit Jenny Perret wird er die Schweiz an der Mixed-Doppel-WM im kanadischen Lethbridge vertreten. Holt er dort für die Schweiz einen Quotenplatz für die nächstjährigen Olympischen Winterspiele heraus, wird er von Swiss Curling automatisch als Olympiateilnehmer bestimmt. (fal/sda)