Skandal um Olympia-Ticket: Eine Curling-Affäre ohne Happy-End

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Skandal um Olympia-TicketEine Curling-Affäre ohne Happy-End

Der Curlingverband weist den Rekurs des Mixed-Teams vom CC Limmattal gegen eine Spielwertung ab. Damit ist die Sache wohl nicht vom Tisch.

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Magische Fussberührung: Die Szene, welche die Curling-Gemeinde mächtig beschäftigt. (Video: Tamedia/Curling-Verband)

Der Schweizer Curlingverband kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen heraus. Swiss Curling lehnte den Rekurs des Mixed-Teams vom CC Limmattal gegen die Wertung der Niederlage im entscheidenden Vorrundenspiel um den Schweizer Meistertitel gegen Glarus ab. Der Verband sehe sich aus formellen Gründen dazu gezwungen, weil der Rekurs erst am Folgetag und damit zu spät eingegangen sei, teilte er in einem Communiqué mit.

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Wahrscheinlich die berühmteste Szene im Weltfussball: Im WM-Viertelfinal 1986 erzielt der Argentinier Diego Armando Maradona das 1:0 gegen England. Mit der Hand, der «Hand Gottes», wie Maradona später präzisieren sollte. Dank eines Sololaufs, der in die Geschichte eingehen soll, gewinnt Argentinien das Spiel 2:1 und wird später Weltmeister.

Wahrscheinlich die berühmteste Szene im Weltfussball: Im WM-Viertelfinal 1986 erzielt der Argentinier Diego Armando Maradona das 1:0 gegen England. Mit der Hand, der «Hand Gottes», wie Maradona später präzisieren sollte. Dank eines Sololaufs, der in die Geschichte eingehen soll, gewinnt Argentinien das Spiel 2:1 und wird später Weltmeister.

Keystone
Noch eine Szene vom Fuss- bzw. Handball: Im Rückspiel der Barrage zur WM 2010 kontrollierte Frankreichs Thierry Henry den Ball mit der Hand und bereitete so das entscheidende 1:1 vor – Frankreich durfte nach Südafrika, Irland blieb zuhause. Jahre später wurde bekannt, dass die Fifa dem irischen Verband 5 Millionen Euro «Besänftigungsgeld» zahlte. Eine geforderte Wiederholung der Partie blieb aus. Die Disziplinarkommission des Weltverbandes kam damals zum Schluss, «dass keine rechtliche Grundlage für die Ahndung dieses Falles besteht».

Noch eine Szene vom Fuss- bzw. Handball: Im Rückspiel der Barrage zur WM 2010 kontrollierte Frankreichs Thierry Henry den Ball mit der Hand und bereitete so das entscheidende 1:1 vor – Frankreich durfte nach Südafrika, Irland blieb zuhause. Jahre später wurde bekannt, dass die Fifa dem irischen Verband 5 Millionen Euro «Besänftigungsgeld» zahlte. Eine geforderte Wiederholung der Partie blieb aus. Die Disziplinarkommission des Weltverbandes kam damals zum Schluss, «dass keine rechtliche Grundlage für die Ahndung dieses Falles besteht».

Keystone
Der GP von Singapur im Jahr 2008 geht nicht wegen seines spektakulären Rennens in die Formel-1-Geschichte ein. Vielmehr war es der Crash von Renault-Pilot Nelson Piquet Jr., der in Erinnerung blieb. Ein Jahr nach dem Rennen wurde publik, dass der Brasilianer absichtlich in eine Mauer gefahren war, um eine Safety-Car-Phase zu provozieren. Damit verhalf er seinem Teamkollegen Fernando Alonso zum Sieg. Piquet, der im Juli 2009 wegen ungenügender Resultate bei Renault rausgeworfen wurde, gab an, dass der damalige Teamchef Flavio Briatore ihn zu diesem Manöver angestiftet hatte. Briatore wurde darauf von der FIA lebenslänglich gesperrt, was ein Pariser Gericht später für ungültig erklärte.

Der GP von Singapur im Jahr 2008 geht nicht wegen seines spektakulären Rennens in die Formel-1-Geschichte ein. Vielmehr war es der Crash von Renault-Pilot Nelson Piquet Jr., der in Erinnerung blieb. Ein Jahr nach dem Rennen wurde publik, dass der Brasilianer absichtlich in eine Mauer gefahren war, um eine Safety-Car-Phase zu provozieren. Damit verhalf er seinem Teamkollegen Fernando Alonso zum Sieg. Piquet, der im Juli 2009 wegen ungenügender Resultate bei Renault rausgeworfen wurde, gab an, dass der damalige Teamchef Flavio Briatore ihn zu diesem Manöver angestiftet hatte. Briatore wurde darauf von der FIA lebenslänglich gesperrt, was ein Pariser Gericht später für ungültig erklärte.

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Die besagte Partie schlug im Nachgang hohe Wellen, weil eine Videosequenz auftauchte, die erahnen lässt, dass Martin Rios vom Team Glarus einen Stein – möglicherweise unabsichtlich – mit dem Fuss berührt und diesem eine entscheidende Richtungsänderung gibt.

Auch ein Problem des Reglementes

Rios beteuerte, keine Berührung bemerkt zu haben, befand nach Ansicht des Videos aber, dass es danach aussehe. Das Team Glarus bot dem Verband daraufhin an, das Spiel Forfait zugunsten von Limmattal zu werten, sollte dieser von der Berührung überzeugt sein. Auch diesen Vorschlag habe man nicht annehmen können, weil ein nachträgliches Forfait gemäss Reglement nicht möglich sei, so Swiss Curling.

Martin Rios geht nun als Sieger aus der Geschichte hervor. Als Schweizer Meister im Team mit Jenny Perret wird er die Schweiz an der Mixed-Doppel-WM im kanadischen Lethbridge vertreten. Holt er dort für die Schweiz einen Quotenplatz für die nächstjährigen Olympischen Winterspiele heraus, wird er von Swiss Curling automatisch als Olympiateilnehmer bestimmt. (fal/sda)

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