GC verschenkt PunkteEine Hand, ein Schuss und der Sieg war weg
GC verschenkt in St. Gallen den 1. Sieg von Trainer Pierluigi Tami in der Super League. Daniel Pavlovic verursacht ein folgenschweres Hands.
- von
- E. Tedesco
Nur wenige Sekunden trennten GC vom ersten Dreier in der Rückrunde. Vom ersten Sieg unter Skibbe-Nachfolger Pierluigi Tami. Doch dann unterläuft Daniel Pavlovic ein folgenschweres Handspiel im Strafraum. Ein Pfiff, ein Schuss und weg waren zwei Punkte.
«Die Hand hat da oben nichts verloren. Es war einfach ein Reflex», so der Sünder geknickt. «Es tut mir für die Mannschaft sehr Leid. Aber wir haben eine tolle Reaktion gezeigt auf die drei Niederlagen zuletzt und dann ist es ganz bitter, wenn man in der letzten Minute durch einen Penalty verliert». Den Elfmeter verwandelt der eingewechselte St. Galler Roberto Rodriguez (90.) zum 1:1.
Vielversprechendes Debüt
«Über die neunzig Minuten gesehen ist der Ausgleich verdient, weil wir den Punkt mit viel Aufwand in der zweiten Halbzeit erzwungen haben», sagte Espen-Trainer Jeff Saibene, der mit der Ausbeute in der Rückrunde gar nicht zufrieden sein kann. Einer 1:4-Pleite zum Rückrundenauftakt folgten ein 0:0 gegen Luzern und das 1:1 gegen GC – beides Teams im Abstiegskampf notabene. Das ist klar zu wenig. Saibene: «In der Liga sind alle Mannschaften auf Augenhöhe. Man hat am Samstag gesehen, wie schwer sich Basel gegen Vaduz getan hat.»
Schwer hat sich sein Team gegen die Hoppers von Anfang an getan, die engagiert, kämpferisch und sehr aufsässig auftraten in der AFG Arena. Speziell erwähnenswert ist das starke Debüt von Neuzugang Gregory Wüthrich. Der 20-Jährige ist mit seiner Physis und Übersicht in der Innenverteidigung ein Versprechen und verlieh schon bei seinem Einstand der bisher lottrigen GC-Abwehr etwas mehr Stabilität. Wichtig für den Rekordmeister war auch die Rückkehr von Amir Abrashi im zentralen Mittelfeld nach einer Gelbsperre. Der Terrier ist und bleibt bissig, steckt nie auf, treibt an und nimmt die Mannschaft mit.
Fehlende Kaltblütigkeit
Er und das Team wollten den Espen unbedingt zeigen, dass GC nicht so schlecht ist, wie die zwei 2:4-Schlappen (FCB und YB) und das 0:2 gegen den FCZ suggerieren. «Wir brauchen die drei Punkte, deshalb ist es sehr ärgerlich und keiner ist von uns mit dem 1:1 zufrieden», so Abrashi. GC wirkte enorm entschlossen und ging mit der ersten Chance auch in Führung. Krisztian Vadocz legte einen Freistoss von Pavlovic zurück auf Michael Lang, der zum 1:0 traf.
In der Folge hatte GC mehrere Chancen zum 2:0. Die grösste vergeigte Anatole (86.), indem er den Ball aus nächster Tornähe daneben schiesst. Wenige Minuten später zappelte sein Schuss (90.) dann doch im Netz. Doch Ref Bieri und sein Assistent wollten eine Abseitsposition gesehen haben. Ein Fehlentscheid.«Eine der beiden grossen Möglichkeiten müssen wir in unserer Situation machen. Aber da fehlt es uns an Kaltblütigkeit. Es tut weh», sagt Tami, der zwar aufatmen kann, aber nach vier Spielen als GC-Trainer weiter auf den ersten Sieg warten muss.
Lob für Tami
«Pierluigi macht einen guten Job und es dauert nicht mehr lang, bis GC da hinten raus kommt», windet Saibene seinem Antipoden an der Linie ein Kränzchen. Die Punkteteilung bringt beide Teams aber nicht so richtig weiter. Vielleicht kommt da der Unterbruch im Liga-Alltag gerade recht. Für beide Teams geht es am kommenden Mittwoch mit einem k.-o-Spiel weiter. Am Mittwoch stehen die Cup-Viertelfinals an. Die Ostschweizer profitieren vom Losglück und treffen auf Buochs (2. Liga inter). GC muss zehn Tage nach dem letzten Derby zum nächsten Duell gegen den Stadtrivalen.