Fussball: Saudiarabien soll Sponsor der Frauen-WM werden

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Australien und Neuseeland«Eine Schande sondergleichen» – Saudiarabien soll Frauen-WM sponsern

«Visit Saudi», die Tourismusbehörde von Saudiarabien soll Sponsor der Frauen-WM werden. Die Gastgeber Australien und Neuseeland stellen sich gegen die Pläne der Fifa.

von
Dominik Mani
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Ab dem 20. Juli findet in Australien und Neuseeland die Frauen-Fussball-WM statt.

Ab dem 20. Juli findet in Australien und Neuseeland die Frauen-Fussball-WM statt.

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Der australische Ex-Nationalspieler und Menschenrechtsaktivist Craig Foster sprach sich gegen die Saudis als Sponsoren der Frauen-WM aus. 

Der australische Ex-Nationalspieler und Menschenrechtsaktivist Craig Foster sprach sich gegen die Saudis als Sponsoren der Frauen-WM aus. 

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Superstar Cristiano Ronaldo im Trikot seines neuen Arbeitgebers Al-Nassr in Saudiarabien.

Superstar Cristiano Ronaldo im Trikot seines neuen Arbeitgebers Al-Nassr in Saudiarabien.

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Darum gehts

  • Die Tourismus-Behörde von Saudiarabien soll möglicher Sponsor der Frauen-WM sein.

  • Die Gastgeber Australien und Neuseeland sprechen sich dagegen aus.

  • Sie seien nicht in die Pläne der Fifa eingeweiht worden.

Kurz vor Weihnachten kürte sich Argentinien zum Fussballweltmeister. Im Sommer steht das nächste Fussball-Highlight an. In Australien und Neuseeland findet die Weltmeisterschaft der Frauen statt. Die Schweizer Nati trifft dort auf Gastgeber Neuseeland, Norwegen und die Philippinen. Doch bereits mehr als ein halbes Jahr vor dem ersten Spiel sorgt das Turnier für Schlagzeilen. Denn wie das englische Portal «The Athletic» berichtete, soll die Tourismusbehörde von Saudiarabien «Visit Saudi» auf der Sponsorenliste der Fifa stehen. 

Die gastgebenden Fussball-Verbände von Australien und Neuseeland sprechen sich gegen die Tourismus-Behörde Saudiarabiens als möglichen Sponsor der Frauen-Weltmeisterschaft im Sommer aus. Man sei «geschockt und enttäuscht», über derlei Pläne des Weltverbandes Fifa «nicht informiert worden zu sein», hiess es in einer Stellungnahme des neuseeländischen Verbandes. Man habe sich schriftlich an die Fifa gewandt und um eine Erklärung gebeten. Auch Menschenrechtsaktivisten reagierten schockiert über die Nachrichten.

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Asienmeisterschaft findet in Saudiarabien statt

«Es wäre eine ziemliche Ironie, wenn die saudische Tourismusbehörde die grösste Frauensportveranstaltung der Welt sponsern würde, wenn man bedenkt, dass man als Frau in Saudiarabien ohne die Erlaubnis des männlichen Vormunds nicht einmal einen Job haben darf», sagte Nikita White, Aktivistin von Amnesty International Australien. Der ehemalige australische Nationalspieler und jetzige TV-Experte Craig Foster sagte gegenüber einer australischen Zeitung, dass es sich um «eine Schande sondergleichen» handelt. 

Saudiarabien steht generell wegen Menschenrechtsverletzungen international in der Kritik. Mithilfe von grossen Investitionen im Sport will das Königreich sein Image aufbessern. In dieser Woche erhielt der Wüstenstaat den Zuschlag für die Austragung der Asienmeisterschaften 2027. Zuletzt sorgte der Transfer von Cristiano Ronaldo zu Al-Nassr für Schlagzeilen. Der Superstar soll sich auch als Tourismusbotschafter verpflichtet haben. Saudiarabien selber stellt erst seit 2020 eine eigene Frauenfussballnationalmannschaft. 2022 absolvierte das Team erstmals vier Spiele und gewann alle.

Saudiarabiens weitere Investitionen im Sport:

  • Formel-1-Rennen

  • LIV-Golftour

  • WM-Kämpfe im Schwergewicht

  • Gewichtheben Weltmeisterschaft 2023

  • Springreit-Weltcup Final 2024

  • Asien-Indoormeisterschaften 2025

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