Kopier-KlageEinen dieser Stilettos hat Ivanka Trump «designt»
Die Tochter von Donald Trump muss sich vor US-Gericht dagegen wehren, Schuhe einer italienische Edelmarke kopiert zu haben. Jetzt tritt sie zu.
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- sut
Ende letzter Woche schlug Ivanka Trump zurück. Die Anschuldigung, sie habe das Design populärer italienischer Modeschuhe kopiert, entbehre jeder Grundlage, schrieben ihre Anwälte in einer Gerichtseingabe in New York. Die italienische Schuhmarke Aquazzura werde keinerlei Schadenersatz erhalten, kündigten die Advokaten an. Stattdessen müsse die Klägerpartei die Anwaltskosten von Ivanka Trump bezahlen.
Wie «The Daily Mail» berichtete, reagierte Ivanka Trump mit der forschen Replik auf eine Schadenersatzklage vor dem US-Bundesgericht in Manhattan. Die im Juni eingereichte Klage hat auf den ersten Blick einiges für sich.
Wild Thing für 145 statt 700 Dollar
Die in Florenz angesiedelte Edelmarke Aquazzura wurde vom Kolumbianer Edgardo Osorio 2011 gegründet. Sie hatte bald grossen Erfolg. Zu Aquazzuras Rennern zählt eine hochhackige, mit Quasten besetzte Wildledersandale namens Wild Thing.
Der 700 Dollar teure Schuh sei auf Lyst in die Reihe der begehrtesten Produkte des Jahres 2015 aufgenommen worden, heisst es in der Aquazzura-Klageschrift. Die Sandale sei an den Füssen von Berühmtheiten wie Olivia Palermo und Beyoncé Knowles gesichtet worden. Doch plötzlich sei der gleiche Schuh unter dem Namen Hettie auch in der Kollektion von Ivanka Trump aufgetaucht, wo er bloss 145 Dollar koste.
Originale Designs entwertet
Zwei weitere Schuh-Designs wurden laut der Klageschrift gestohlen. Ein Pump namens Forever Marylin heisse bei Ivanka Trump Teagin Pointy Toe, und das mit Fesselbändern gestylte Modell Belgravia fungiere unter dem Namen Necilia.
«Aquazzura ist eine junge Firma, die ihr Herz und ihre Seele in ihre Designs steckt», sagte CEO Jean-Michel Vigneau in einem von «Fashion Law» rapportierten Statement. «Wenn eine Firma Designs verwenden darf, die sie nicht geschaffen hat, dann entwertet das die orginalen Designs.»
Wie die Stiefmutter, so die Tochter?
Die Rechtsvertreter Ivanka Trumps halten dem entgegen, dass die Klage nicht gerechtfertigt sei: «Der fragliche Schuh repräsentiert einen Modetrend und untersteht nicht dem Schutz von geistigem Eigentum.» Zudem gebe es ähnliche Stile von mehreren grossen Marken.
Ob Trump am Schluss siegen wird oder ob sie einen Schadenersatz zahlen muss, muss sich erst weisen. Für die Familie Trump ist es zumindest peinlich, dass schon wieder ein Mitglied des Diebstahls von geistigem Eigentum beschuldigt wird. Im Juli musste sich Trumps dritte Frau Melania dagegen wehren, dass einige Passagen aus ihrer Rede am Parteikonvent der Republikaner praktisch wörtlich einer Rede der First Lady Michelle Obama entnommen worden waren.