Neuer TrendEinfamilienhäuser sind beliebter als Wohnungen
Das eigene Haus ist plötzlich wieder gefragter als die Wohnung. Das zeigt eine neue Analyse von Homegate. Am schnellsten weg geht das Häuschen mit Garten in Zürich.
- von
- dob
Bis vor kurzem boomten Eigentumswohnungen. Sie galten als das Wohneigentum der Zukunft. Umgekehrt wurde das Einfamilienhaus totgeschrieben. Doch nun findet eine Trendwende statt: Nahm die Nachfrage im letzten Jahr nach Eigentumswohnungen ab, stieg sie zeitgleich für Einfamilienhäuser an. Das geht aus der aktuellen Online Home Market Analysis (OHMA) von Homegate und der Hochschule für Wirtschaft Zürich hervor. Das Immobilien-Portal gehört wie 20 Minuten zu Tamedia.
Für Peter Ilg vom Swiss Real Estate Institute der HWZ gibt es verschiedene Gründe für den Trendwechsel: «Faktoren wie räumliche Distanz zu den Nachbarn sowie ein eigener Garten für die Kinder sind für Eigenheimkäufer in einer zunehmend verdichteten Schweiz immer wichtiger. Zudem setzt sich vermehrt die Ansicht durch, dass man durch den Kauf von stetig knapper werdendem Bauland langfristig nicht viel falsch machen kann.»
In Zürich sind Häuser besonders schnell weg
Konkret standen im letzten Jahr im Internet 31'100 Einfamilienhäuser in der ganzen Schweiz zum Verkauf. Das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig waren die Inserate für die Häuser weniger lang im Netz. Die Dauer ging im Schnitt um neun Tage auf 95 Tage zurück. Das zeuge von einer steigenden Nachfrage auf dem Schweizer Einfamilienhausmarkt, schreibt Homegate in einer Mitteilung. Zum Vergleich: Eine Eigentumswohnung ist im Schnitt 103 Tage
ausgeschrieben.
Am schnellsten verkauft werden die Häuser in der Region Zürich – und zwar nach 53 Tagen. In der Ostschweiz sind es 64 Tage. Mit 123 Tagen stehen die Inserate für Häuser im Tessin fast doppelt so lange im Netz (siehe Bildstrecke oben). Fast in der ganzen Schweiz waren die Häuser weniger lang ausgeschrieben – ausser in der Innerschweiz. Dort gab es keine Veränderung. Am stärksten verändert hat sich die Lage auf dem Markt in den Regionen Ostschweiz und Genf: Die Dauer der aufgeschalteten Inserate ging um über zehn Tage zurück.
In Genf sind Häuser am teuersten
Deutlich angezogen hat die Nachfrage im Tessin: Die Inserate waren in der Region gegenüber dem Vorjahr weniger lang im Internet, wobei zeitgleich die Zahl der zum Verkauf stehenden Häuser stieg. Auch in der Ostschweiz, in Genf und in der Nordwestschweiz hat die Nachfrage laut Homegate zugenommen. In den Regionen Waadt und Wallis, Espace Mittelland sowie Zürich bleibt sie allerdings gleich. Eine Ausnahme ist die Innerschweiz, wo die Nachfrage leicht abgenommen hat.
Auch bei den Preisen gibt es schweizweit grosse Unterschiede. Mit Abstand am teuersten ist ein Haus in Genf: Käufer müssen in den Vorstädten 10'100 Franken für einen Quadratmeter Wohnfläche auf den Tisch legen. An zweiter Stelle liegt die Innerschweiz mit einem durchschnittlichen Preis pro Quadratmeter von 8700 Franken. Dahinter folgt Zürich mit 8600 Franken. In der Agglomeration des Mittellands ist der Preis mit 5400 Franken am günstigsten.
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