Zürcher Baudirektion warnt Eingeschleppter Wurm aus Südamerika bedroht heimische Regenwürmer
Ein exotischer Wurm breitet sich in Europa rasant aus und hat auch die Schweiz erreicht. Er hat keine natürlichen Feinde und frisst massenhaft Regenwürmer. Wird er nicht gestoppt, drohen Ernteausfälle.
Darum gehts
Ein Plattwurm mit dem Namen Obama nungara sorgt schweizweit bei Botanikern für Aufregung. Das gerade mal sieben Zentimeter lange Tier kann nämlich grossen Schaden anrichten. Aus Südamerika eingeschleppt, hat er in Europa so gut wie keine natürlichen Feinde. Das Problematische: Der Allesfresser verköstigt am liebsten Schnecken und Regenwürmer. Dabei sondert er die Nahrung als eine Art Brei, in dem die Schnecken und Würmer verflüssigt werden, wieder ab. Für die Landwirtschaft sind Regenwürmer laut Pro Natura essenziell.
Der Plattwurm ist in der Schweiz zwar erst acht Mal entdeckt worden. Trotzdem schlägt die Zürcher Baudirektion in der neusten Ausgabe Alarm. Betroffen sind die Kantone Tessin, Basel, Zürich und Zug. «Die Ausbreitung in Gärten und Wäldern muss verhindert werden», schreibt Bianca Saladin von der Sektion Biosicherheit im Magazin «Zürcher Umweltpraxis». «Man weiss noch wenig über seine Verbreitung und Bekämpfung.» Der Plattwurm sei vor allem in Gartencentern entdeckt worden, aber auch Einzeltiere in Siedlungen, heisst es im Magazin.
Bekämpfung nicht einfach
Dringend abzuwenden sei auch, dass der Exot den Waldboden für sich entdecke, steht im Bericht. «Dorthin könnte er durch illegal und gesetzlich verbotene Gründeponien im Wald gelangen. Der kälteresistente, gefrässige Fremdling könnte sich unkontrolliert im Wald verbreiten und das Ökosystem empfindlich stören.»
Doch die Bekämpfung des Plattwurms ist gar nicht so einfach. Sobald man ihn zerschneidet, leben beide Teile unabhängig voneinander weiter. Nur Seifenwasser, vollständige Zerstörung oder Feuer können ihm den Garaus machen.