HSG 1945: Einige fuhren Ski, andere mussten ins Militär

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HSG 1945Einige fuhren Ski, andere mussten ins Militär

Die HSG feiert dieses Jahr das 125-Jahr-Jubiläum. Dabei gibt die Universität einen Einblick ins Archiv. Bilder und Berichte von Studierenden aus Skilagern zeigen die Unterschiede zu heute.

von
Ammar Jusufi
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Im Jahr 1945 fand erstmals ein Skilager der Universität St. Gallen statt.

Im Jahr 1945 fand erstmals ein Skilager der Universität St. Gallen statt.

Universitätsarchiv St. Gallen
Während einige Studierende sich in den Skiferien amüsierten, wurden andere zum Militär einberufen. 

Während einige Studierende sich in den Skiferien amüsierten, wurden andere zum Militär einberufen. 

Universitätsarchiv St. Gallen
Das Universitätsarchiv gibt zum 125-Jahr-Jubiläum einen Einblick in die Vergangenheit. 

Das Universitätsarchiv gibt zum 125-Jahr-Jubiläum einen Einblick in die Vergangenheit. 

Universitätsarchiv St. Gallen

Darum gehts

  • Die HSG feiert dieses Jahr das 125-Jahr-Jubiläum.

  • Das Universitätsarchiv gibt einen Einblick in die Geschichte.

  • Während einige Studenten 1945 zum Militär einberufen wurden, genossen andere das Skilager.

Holzskier, hippe Kleidung, Sonnenbrillen und mittendrin ein Pferd. Die ersten Skiferien führten im Jahr 1945 17 HSG-Studentinnen und -Studenten, unter der Leitung des damaligen Sportlehrers Rolf Albonico, ins Toggenburg. Später ging es regelmässig in die Fideriser Heuberge oder zum Säntis. Die HSG blickt in ihrem Jubiläumsjahr mit solchen Erinnerungen auf die letzten 125 Jahre zurück. 

Im Jahr 1898 beschloss der St. Galler Kantonsrat, eine «Höhere Schule für Handel, Verkehr und Verwaltung» zu gründen. Knapp ein Jahr später startete dann der Unterricht mit rund sieben Studenten. Heute, 125 Jahre später, zählt die HSG über 9500 Studierende.

Militär oder Skilager?

«Beim ersten Schnee regte sich in uns Studenten der Wunsch nach einem Hochschul-Skilager», schreibt Hans Käppeli in einer Ausgabe der «St. Galler Hochschulnachrichten» aus dem Jahr 1945. Angesichts des Zweiten Weltkriegs ein besonderes Jahr. Durch die militärischen Einberufungen einiger Studierenden seien die HSGler nicht vollzählig gewesen. «Doch durften wir daran denken, wenn so viele unserer Kameraden einberufen waren?», schreibt Käppeli. Die Frage bleibt offen. 

Trotz Krieg in Europa konnten die 17 Studierenden die Skiferien im Toggenburg geniessen. «Klassenweise unter der Aufsicht unseres Skilehrers, wurden wir in die Geheimnisse des Ski-ABCs eingeweiht», schreibt Käppeli. Weiter beschreibt er das entspannende Ferienleben. Zum Schluss: «Wir hoffen, dass dieses erste Lager eine lange Tradition begründet habe.» 

Studierende waren nicht mit allem zufrieden

In der Ausgabe aus dem Jahr 1947 geht hervor, dass zwei Jahre später die Studierenden des Skilagers mit der Autoritätsperson nicht ganz zufrieden waren. Zwar sei es dem Hochschulsportlehrer zu verdanken, dass die Studierenden keinen Unfall zu beklagen hatten, aber: «Viele von uns fühlten sich durch die autoritäre Leitung etwas zu sehr als Schüler behandelt», schreibt Fritz Gysi 1947. Öffentliche Kritik war damals offenbar möglich. 

Eine gemütliche Abwechslung für die Studenten sei «die Invasion durch die reizenden Töchter eines Mädchenpensionates aus Klosters» gewesen. «Leider mahnte eine gestrenge Pensionsmutter nur zu schnell zum Aufbruch», heisst es im Artikel. Was damit genau gemeint ist, geht nicht weiter hervor. 

Das Skilager gibt es heute noch

Bis zum heutigen Tag organisiert die Universität Skiausflüge. «Das Angebot hat sich aber im Verlaufe der Jahre geändert und ausgeweitet», sagt die Leiterin Administration Universitätssport. Im vergangenen Dezember waren rund 70 Studierende und Ehemalige gemeinsam auf den Skipisten. «Heute geht es bei den mehrtägigen Events neben Sport und Bewegung um das Networking.»

Sich eine Auszeit vom Studium zu nehmen, ist bei den Studierenden nach wie vor sehr beliebt. Das Sportangebot der Universität ist vielseitig. «Im Winter organisieren wir nicht nur Ski-, sondern auch Schneeschuhtouren und gehen langlaufen», sagt die Unisportmitarbeiterin. Gerade für Austauschstudierende sind eintägige Skikurse besonders spannend – einige erleben den Schnee und das Skifahren gar zum ersten Mal.

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