Eishockey-WM«Er wollte mir den Knöchel brechen» – so erlebte Niederreiter das Skandal-Foul
Es war die Szene im Spiel gegen Kanada: Captain Niederreiter äusserte sich in der Mixed Zone zur Unsportlichkeit des Kanadiers.
Die unsportliche Aktion von Joe Veleno gegen Nino Niederreiter.
Darum gehts
Der Kanadier Joe Veleno liess sich zu einer Tätlichkeit gegen Nino Niederreiter hinreissen.
Die Schiedsrichter sahen die Aktion nicht und sprachen keine Strafe aus.
Nach dem Spiel äusserte sich Nati-Captain Niederreiter zum Vorfall.
Diese eine Szene war es, die den erkämpften 3:2-Sieg gegen Kanada, den fünften im fünften Spiel an dieser WM, in den Hintergrund stellte. Es lief die 29. Minute, als Joe Veleno im Infight an der Bande zu einer unfassbaren Tätlichkeit ausholte. Der 23-Jährige trat mit seiner Schlittschuhkufe Nati-Captain Nino Niederreiter mit voller Wucht auf das Bein. «Ich versuchte, im letzten Moment zurückzuziehen. Er ist sicher mit der Absicht da rein, mir den Knöchel zu brechen», sagte Niederreiter nach dem Spiel.
Das gehöre nicht in den Sport, so der 30-Jährige. Und er forderte: «Ich hoffe schwer, dass der Weltverband da was macht. Wir haben einen Gentleman-Sport, in dem sehr hart gespielt wird. Aber so weit darf man nicht gehen und hoffentlich geschieht da was.» Niederreiter wusste nicht, weshalb der Kanadier so austickte, er habe keine Rechnung mit ihm offen gehabt – er kenne ihn eigentlich gar nicht. Aber: «Er entschuldigte sich noch.»
Karma hatte seinen Einfluss
Niederreiter blieb erstaunlich ruhig nach dieser unfassbaren Unsportlichkeit des Gegners. Zwar handelte er sich danach noch eine Strafe ein, in der die Schweiz das 0:1 kassierte, aber der Churer tickte nicht aus. «Man möchte nie eine Strafe nehmen, die zu einem Tor führt. Aber diese Aktion schweisste uns zusammen und wir haben als Team alles gegeben und verdient gewonnen», so der Captain weiter.
Er gab zwar zu, dass es in dieser Situation schwierig gewesen sei, ruhig zu bleiben. «Ich bin eigentlich nicht einer, der gross wütend wird. Solche Dinge machen mich aber wütend, auf diesem Level müssen das die Schiedsrichter sehen und etwas dagegen machen.» Zum Schluss meinte er: «Es hat wohl auch etwas mit Karma zu tun gehabt.»
Schweizer WM-Spiele in Riga
Samstag, 13. Mai: Schweiz – Slowenien 7:0
Sonntag, 14. Mai: Norwegen – Schweiz 0:3
Dienstag, 16. Mai: Schweiz – Kasachstan 5:0
Donnerstag, 18. Mai: Schweiz – Slowakei 4:2
Samstag, 20. Mai: Kanada – Schweiz 2:3
Sonntag, 21. Mai: Tschechien – Schweiz 19.20 Uhr
Dienstag, 23. Mai: Schweiz – Lettland 19.20 Uhr
Donnerstag, 25. Mai: Ev. Viertelfinal (in Riga und Tampere)
Samstag, 27. Mai: Ev. Halbfinal (in Tampere)
Sonntag, 28. Mai: Ev. kleiner oder grosser Final (in Tampere)
Viertelfinal-Platz ist fix
Trainer Patrick Fischer, der seine Mannschaft für die gute Leistung lobte, hatte die besagte Szene nicht gesehen und sagte deshalb: «Ich hoffe, er wollte es nicht absichtlich machen, das wäre nicht sportlich.» Nun ja, das Video ist eindeutig. Aber obwohl es so klar war, wollte sich einer, der für sein loses Mundwerk bekannt ist, dazu nicht äussern.
«Es ist wie es ist, die Schiedsrichter haben nicht gepfiffen. Man regt sich da schon kurz auf, schreit was raus, aber danach muss man weitermachen», sagte Stürmer Tanner Richard. Und dann schauten er, seine Teamkollegen und der Trainer bereits auf das Spiel von Sonntag. Dann geht es ab 19.20 Uhr (live bei uns) gegen Tschechien. Mit einer ähnlich starken Performance wie gegen Kanada – und einer anständigen Leistung der Unparteiischen – steht dem sechsten Sieg im sechsten WM-Spiel nichts mehr im Weg. Den Platz im Viertelfinal hat die Schweiz seit Samstag ebenfalls auf sicher, nur der Gegner ist noch nicht bekannt.
Wie schneidet die Nati an der WM ab?
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