Kritik von BesuchernEkelalarm im Alpamare – so zerfällt das Superbad
Ein Zürcher besuchte kürzlich das Alpamare. Er berichtet von einem in die Jahre gekommenen Erlebnisbad, das dringend renoviert werden müsste. Mit seiner Meinung ist er nicht allein.
- von
- Daniel Krähenbühl
- Monira Djurdjevic
Darum gehts
Das Alpamare in Pfäffikon SZ ist das grösste Erlebnisbad der Schweiz.
Das 1977 eröffnete Alpamare in Pfäffikon SZ steht in der Kritik.
Zahlreiche Besuchende berichten von einem in die Jahre gekommenen Erlebnisbad, das dringend renoviert werden müsste.
Parkdirektor Julian Lämmler wehrt sich gegen die Vorwürfe.
«Eins versprechen wir dir schon jetzt: Wenn es bei uns abwärts geht, gibt es kein Halten mehr»: So wirbt das Alpamare auf seiner Website für die «besten Wasserrutschen der Schweiz». Laut einem News-Scout könnte der Slogan aber auch auf die aktuellen Zustände im Land wohl bekanntesten Wasserpark zutreffen. Der Zürcher entschied sich am Wochenende, nach längerer Zeit wieder einmal mit Freunden zu Besuch im Alpamare. Eine Entscheidung, die er bereut: «Im Jodbad und in den Duschen hatte es Rost, im Pool fallen die Plättchen ab und die Silikonfugen bei den Rutschen sind von Schimmel befallen. Es war schmuddelig und dreckig, einfach grusig und unhygienisch.»
Auch der Umkleidebereich sei verschmutzt gewesen. «In der ersten Kabine, die wir öffneten, lag ein gebrauchter Tampon», sagt der 28-Jährige. Im ganzen Bereich sei Konfetti und Staub gelegen. «Wir haben eine Reinigungskraft darauf aufmerksam gemacht, die den Hinweis dankbar entgegengenommen hat.» Sie habe gesagt, dass sie mit dem Putzen der Kabinen gar nicht nachkomme – geschweige von der Reinigung des ganzen Bades. «Das hat man gemerkt: Nasse Taschentücher, leere Flaschen und sonstiger Müll war immer wieder am Boden zu finden.» Der Eintrittspreis von rund 50 Franken für einen Erwachsenen sei überrissen.
Kantonschemiker schaltet sich ein
Auch Bewertungen auf Google zeigen die Unzufriedenheit der Gäste: «Die Anlage wirkt sanierungsbedürftig, ungepflegt und nicht mehr zeitgemäss», schreibt ein Gast. «Marodes und völlig überteuertes Bad. Die Umkleidekabinen sind teilweise abbruchreif», meint ein anderer Besucher. «Die Eintrittspreise sind völlig überteuert. Es ist dreckig und unhygienisch. Im Kleinkinderbereich lag an mehreren Stellen Erbrochenes», schreibt eine Besucherin auf Google. Und ein Gast meint: «Die Sauberkeit ist gleich null. Ich bin froh, dass ich Desinfektionstücher dabei hatte.»
Für die Überprüfung der Wasserqualität sind die jeweiligen Kantonschemiker zuständig. Auf Anfrage von 20 Minuten bestätigt Daniel Imhof, Kantonschemiker im Laboratorium der Urkantone, dass man den Vorwürfen schnellstens nachgehen werde.
«Die schmutzigen Zustände überraschen uns sehr»
Beim Alpamare weist man die Vorwürfe zurück: «Die schmutzigen Zustände überraschen uns sehr. Ich kann mit gutem Gewissen bestätigen, dass wir im Alpamare hohe Hygienestandards haben», sagt Parkdirektor Julian Lämmler. Blutige Spuren im Bad oder ähnliche Situationen seien überhaupt nicht angenehm und würden umgehend gereinigt.
Es gebe aber auch einige Kritikpunkte, für die er Verständnis aufbringe. «Sicherlich haben wir Bereiche, wie zum Beispiel gewisse Fugen, welche wir nach und nach renovieren müssen.» In den vergangenen Jahren sei im Alpamare aber auch viel investiert worden: «Beispielsweise haben wir den Park vor drei Jahren zum ersten Mal in seiner Geschichte für grössere Renovationsarbeiten geschlossen.»
Zudem sei der Park erst im Januar erneut für zwölf Tage geschlossen worden, um die Stromverteilung, das Kassensystem und viele weitere Punkte zu erneuern. «Vieles passiert dabei jeweils auch im Hintergrund und wird vom Besucher nicht direkt wahrgenommen», sagt Lämmler.
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