Elementarteilchen
Einkaufen, essen, trinken und träumen: In der Buvette Philipp Mare Monti finden Geniesser alles, wonach ihnen der Sinn steht.
«Ich bin ein Geschichtenerzähler», sagt Phillipp Baur mit einem listigen Blinzeln, während er hinter dem Tresen der winzigen Buvette Philipp Mare Monti die Gläser trocknet. Im Hintergrund laufen leise Chansons, im Raum hängt der Duft von längst gerauchten Zigarren. Und tatsächlich: Hier gibt es keinen Tropfen, über den Baur nicht Entstehungsgeschichten und Anekdoten zu berichten weiss. Mit der ganz im Kolonialstil eingerichteten Zigarren-Bar haben sich Baur und sein Partner Christian Neff einen Traum erfüllt.
Geboren wurde die Vision im Jahr 1977, als Baur im Pariser Quartier hinter der Basilique du Sacré-Coeur eine der letzten Buvettes von Paris entdeckte: einen Treffpunkt, an dem sich Quartierbewohner mit dem Nötigsten für den Haushalt eindeckten, ein Glas Wein tranken oder täglich ein Menü aufgetischt bekamen. Zwar suchen die Besucher von Baurs Bar vergeblich nach Haushaltsartikeln, finden hier aber, was Geniesser begehren: Die Palette reicht von französischen Weinen (Tipp: Abbaye Sylva Plana) über besondere Whiskys und Rums bis hin zu hierzulande wenig bekannten Apéros wie beispielsweise einem Thymianlikör. Gegen den Hunger serviert Baur täglich eine Suppe, und in den Monaten mit einem «r» im Namen gibt es freitags Austern — alles zu günstigen Preisen. Daneben verkauft Neff exklusive kubanische Zigarren, die er selber aus Kuba importiert und in einem wunderschönen begehbaren Humidor lagert. Kurzum: Die Buvette Philipp Mare Monti ist die erste Adresse für wahre Connaisseurs.
Buvette Philipp Mare Monti
Zweierstrasse 166
8003 Zürich
Telefon 043 333 99 90
In allen Gassen
Bevor Philipp Baur die Buvette eröffnete, führte er während zwei Jahren das Latin Café, ebenfalls an der Zweierstrasse. Davor betätigte sich der passionierte Frankreichliebhaber als Ausstattungsleiter für Film und Fernsehen, noch früher war er als Reiseleiter für Kuoni tätig. Und ursprünglich hatte der heute 58-Jährige eine Lehre als Herrenkonfektionsverkäufer absolviert.
Ambiente
Ein winziges Lokal, wenige Sitzgelegenheiten, dunkle Hölzer, gedämpftes Licht und leise Musik. Ein Platz für Aficionados, Kolonialstil-Liebhaber und Romantiker gleichermassen. Und: Rauchmuffel sind hier unerwünscht.
Service
Ein Glas Wein nippen oder exklusive Tropfen probieren: Geniesser werden auf ihren lukullischen Entdeckungsreisen von Philipp Baur mit Geschichten unterhalten und von Christian Neff kompetent über Zigarren beraten.
Küche
Für den kleinen Hunger gibts eine Suppe und je nach Saison jeweils freitags Austern. Gestillt wird hier aber vor allem der Durst nach exklusiven Getränken — und jener nach einer inspirierenden Bar für geistreiche Gespräche.
Jan Graber