EM-Stadien: Eingebaute Wurfgeschosse
Die neu gebauten Schweizer Stadien sind nicht EM-sicher. Das zeigt ein Test des «Kassensturz». Am schlechtesten schneidet das Stade de Suisse ab.
Experten des Münchner Instituts Psytech testeten anonym und ohne das Einverständnis der Stadionbetreiber die Sicherheit im Falle einer Panik in den vier neuen Stadien in Bern, Zürich, Genf und Basel während eines Fussball-Matchs. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Am schlechtesten schneidet das erst 2005 eröffnete Berner Stade de Suisse ab.
Besonders hoch ist dort die Gefahr, dass Gegenstände als Waffen missbraucht werden könnten: Thomas Jäger von Psytech dokumentierte mit der Kamera reichlich unbefestigtes Gastromobiliar vor der Fantribüne. «Gewaltbereite Fans können alles als Wurfgeschoss verwenden und so Panik auslösen», sagt Jäger gegenüber «Kassensturz». Bemängelt wurde zudem, dass vor den Berner Fankurven Fluchttore zum Spielfeld fehlen. Auch in Zürich und Basel fanden die Experten Sicherheitsmängel. Am wenigsten Kritik erhält das Stade de Genève, besonders gut seien dort die Fluchtwege konzipiert.
Die betroffenen Stadion-Betreiber wollten vor der Kamera keine Stellung nehmen. Sie betonten aber, dass das Sicherheitskonzept für die Euro 08 nicht vergleichbar sei mit dem eines Super-League-Spiels.
loo
«Kassensturz»: heute, 21.05 Uhr, SF 1