Thuns Colin TrachselEmbolo-Gegner zahlt noch 150 Franken Jahresbeitrag
Der 18-jährige Colin Trachsel durfte für Thun erstmals in der Super League ran. Ausgerechnet gegen Basels Millionen-Juwel Breel Embolo.
- von
- Peter Berger
Thuns Trainer Jeff Saibene über den 18-jährigen Neuling Colin Trachsel. (Video: 20 Minuten)
Weil Andreas Wittwer gesperrt war, waren Thuns Trainer Jeff Saibene vor dem Spiel gegen Basel die Linksverteidiger ausgegangen. Der Luxemburger fragte deshalb bei U21-Coach Simon Nüssli nach. Und dieser wusste Rat: Colin Trachsel, 18-jährig aus Steffisburg und seit Juniorenzeiten beim FC Thun.
Trachsel machte seine Sache gut, auch wenn sein direkter Gegenspieler Breel Embolo war. Dieser ist zwar ebenfalls erst 18 Jahre alt, aber bereits ein Star und Schweizer Internationaler. Wie gross der Unterschied ist, veranschaulicht Saibene mit einer Anekdote: «Trachsel zahlt bei Thun noch 150 Franken Mitgliederbeitrag pro Jahr, damit er überhaupt spielen darf. Nun debütierte er gegen Embolo, dessen Marktwert bei 30 Millionen Franken liegt.» Ganz so hoch ist Embolos Marktwert nicht. – Gemäss transfermarkt.de liegt dieser bei rund 17,5 Millionen Franken.
Zitternde Beine
Ganz so riesig wie der Marktwert war der Leistungsunterschied auf dem Platz nicht. Obwohl Trachsel nur drei Trainings mit dem Team absolviert hatte, hielt er dem Druck stand und machte Embolo das Leben schwer. Saibene wusste zwar seit einem Einsatz im Testspiel gegen Aarau im Oktober um die Qualitäten des Neulings. Dennoch war sein Einsatz auch ein Risiko. «Als ich ihn gefragt habe, ob er für einen Einsatz bereit sei, wurde er so bleich und bekam so zitternde Beine, dass ich befürchtete, er falle gleich in Ohnmacht», erzählt Saibene.
Um den Debütanten Trachsel vor einem allfälligen Rummel zu schützen, haben ihn die Thuner Verantwortlichen am Sonntag nach der Partie, die 0:2 verloren ging, von den Medienvertretern abgeschirmt und ihm untersagt, Interviews zu geben.