Stierlis Ära zu Ende: Emotionaler Abschied des FCL-Patriarchen

Aktualisiert

Stierlis Ära zu EndeEmotionaler Abschied des FCL-Patriarchen

Wie 20 Minuten exklusiv vermeldete, tritt FCL-Präsident Walter Stierli zurück und übergibt das Ruder Mike Hauser. Einen grossen Abschiedswunsch hat der ehrgeizige Chef noch.

von
Eva Tedesco

Walter Stierli tritt nach sieben Jahren als Präsident des FC Luzern ab und übergibt sein Amt dem bisherigen Verwaltungsrat Mike Hauser. (Video: 20 Minuten Online)

«Auf der einen Seite bin ich froh, dass wir eine gute Lösung gefunden haben, aber auf der anderen Seite fällt es mir schwer, nach sieben Jahren als Präsident mein Amt abzutreten», sagt der scheidende Patriarch des FCL, der seinen jüngeren Kollegen Mike Hauser an der kommenden GV am 21. Mai als seinen Nachfolger vorschlagen wird.

Nach 32 Jahren ist für den Patriarchen und dominanten Chef des FC Luzern Ende Saison Schluss. «Ich habe mich seit Anfang Jahr mit dem Rücktritt beschäftigt und mich mit Familie und Freunden, aber auch mit Investoren besprochen und bin sehr glücklich, dass wir eine starke Nachfolge-Lösung gefunden haben. Die Entscheidung, es jetzt zu tun, hängt auch damit zusammen, dass sich die Verhandlungen mit Heinz Hermann etwas in die Länge gezogen haben, ich nun aber mit der Verpflichtung eines Sportchefs mir auch sicher bin, dass der FCL gut und breit abgestützt sein wird», so Stierli.

Zum Abschied den Cupsieg

«Meine Agenda war in den letzten sieben Jahren fremdbestimmt. Ich freue mich in Zukunft wieder etwas mehr Zeit für mich zu haben, für Ferien und für andere Projekte. Aber ich werde dem FCL immer verbunden bleiben und auch so viele Spiele wie möglich besuchen.» Als Abschiedsgeschenk wünscht sich Stierli den Cupsieg, denn damit würde sich ein Kreis für ihn schliessen.

«1960 war ich als kleiner Bub und grosser Fan dabei, als die Mannschaft nach dem Cupsieg mit dem Zug am Bahnhof Luzern angekommen ist und von dreissig- bis vierzigtausend Fans empfangen worden ist. Das werde ich nie vergessen. Mit dem Cup abtreten zu können, das wäre mein grösster Wunsch und die Mannschaft hat mir versichert, dass sie alles dazu beitragen werde, mir diesen Wunsch zu erfüllen.»

Die Zeit ist reif für einen neuen Führungsstil

In Mike Hauser sieht Stierli den perfekten Nachfolger. Der 40-jährige Hotelier durfte mit Stierli in den letzten sieben Jahren Seite an Seite für den FC Luzern arbeiten und habe von ihm auch «viel profitiert und gelernt». Der neue Mann am FCL-Ruder steigt in grosse Fussstapfen. Das sei ihm bewusst und auch die grösste Herausforderung für ihn. Doch die Zeit ist reif für eine jüngere Führung und auch einen moderneren Führungsstil. «Ich bin einer, der gerne in einem kompetenten Team arbeitet», so Hauser. Mit der Einstellung eines Sportchefs wurde ein Anfang gemacht. Zudem werden der Medien-Profi Marco Castellaneta und Stierlis Sohn Mirco den Verwaltungsrat neu ergänzen.

«Ich werde mich dafür einsetzen, dass der FCL weiterhin ein vertrauenswürdiger und ernstzunehmender Klub auf der Schweizer Landkarte bleibt und die Kontinuität aus sportlicher Sicht, aber auch die Strukturen den Vereins weiter ausgebaut werden können», verspricht Hauser. «Ich bin von Blau-Weiss überzeugt und auch von dem Weg, den wir in den letzten Jahren mit Walter Stierli beschritten haben.»

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