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Aufgewühlter Wawrinka«Emotionalstes Wochenende meiner Karriere»

Stanislas Wawrinka steht vor einem Wechselbad der Gefühle. Zuerst trägt er bei der Eröffnungsfeier die Schweizer Fahne, dann muss er gegen Turnierfavorit Andy Murray ran.

Monika Reinhard
London
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Monika Reinhard
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Stanislas Wawrinka über seine Rolle als Fahnenträger und seinen Erstrundengegner Andy Murray. (Video auf Französisch - Quelle: 20 Minuten Online)

Stanislas Wawrinka weiss derzeit nicht so recht wie ihm geschieht. Erst wurde er doch etwas überraschend als Fahnenträger der Schweizer Delegation bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in London ausgewählt, am Donnerstag ereilte ihn dann bei der Auslosung zum olympischen Tennis-Turnier in Wimbledon das Hammerlos: Der Romand muss in der ersten Runde gegen Lokalmatador Andy Murray ran.

Dass er am Freitag das Schweizer Team ins Londoner Olympia-Stadion führen wird, kann Wawrinka noch nicht so recht glauben. «Es ist unglaublich und ein riesiges Glück. Dieser Moment wird für immer in Erinnerung bleiben und grossartige Emotionen auslösen», so das Tennis-Ass. Er sei erst am Sonntag über die Ehre informiert worden, die ihm zuteil kommen wird. «Es wird sicher ein grosses Fest werden, wie an allen Olympischen Spielen», sagt Wawrinka.

Glück und Pech liegen dicht beieinander

Die Auslosung vom Donnerstag hat der Vorfreude des Romands nichts abgetan. Diese hat ihm nämlich ein echtes Hammerlos beschert: Wawrinka startet am Wochenende gegen den einheimischen Turnierfavoriten Andy Murray. Der Schweizer hat also kaum Zeit, die Eindrücke der Eröffnungsfeier zu verarbeiten. «Das wird wohl das emotional geladenste Wochenende meiner Karriere», so Wawrinka.

Doch die Weltnummer 26 sieht das geballte Programm und vor allem die Eröffnungfeier als Motivation. «Das wird ein schöner Abend voller Emotionen und ich freue mich sehr», sagt Wawrinka. «Der Unterschied zu Peking ist, dass ich es schon erlebt habe. Und da ich die Fahne trage, werde ich wohl noch mehr profitieren können.» Der 27-Jährige ist sich bewusst, dass er sich auch konzentrieren muss, weil er ein Turnier zu spielen hat. «Aber ich will von den speziellen Momenten an der Eröffnungsfeier profitieren.»

Wawrinka sieht die Auslosung als Herausforderung

Die Auslosung will Wawrinka nicht als Albtraum bezeichnen. «Sie ist sehr schwierig, das ja», so der Olympiasieger im Doppel von 2008. Doch das sei eine gute Herausforderung. «Er (Murray, Anm. d. Red.) ist einer der besten Spieler der Welt, einer der besten Spieler auf Gras und er tritt zu Hause an. Aber: Er steht auch stark unter Druck.»

Die beiden Erstrundengegner haben auf der ATP-Tour bereits zehnmal gegeneinander gespielt, im Head-to-Head steht es 6:4 für den Schotten. Im Vorfeld des olympischen Turniers haben Wawrinka und Murray gar miteinander trainiert - da wussten sie noch nicht, dass sie gegeneinander spielen werden. «Wir haben in den letzten Jahren schon oft gegeneinander gespielt, im Training und in Matches. Wir kennen uns gut» sagt Wawrinka. «Wir kennen unsere Stärken und unsere Schwächen. Wir wissen beide, was wir zu tun haben.»

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