SingapurCredit Suisse verliert erneut – Hunderte Millionen Franken Entschädigung
Die Credit Suisse hat ein Gerichtsverfahren gegen den ehemaligen georgischen Premierminister Bidzina Iwanischwili in Singapur verloren. Die Entschädigung dürfte sich auf Hunderte Millionen Franken belaufen.

- von
- Rouven Felix
Darum gehts
Der ehemalige georgische Premierminister Bidzina Ivanischvili verklagte eine singapurische Tochtergesellschaft der Credit Suisse, weil sie die Anlage seiner Vermögen nur unzureichend überwacht habe.
Die Bank zog den Fall vor ein Gericht in Singapur, blieb aber erfolglos.
Es stehen Entschädigungen in dreistelliger Millionenhöhe an.
Im Streit mit dem georgischen Wirtschaftsmagnaten und ehemaligen Premierminister, Bidzina Ivanischvili, muss die Credit Suisse einen Rückschlag hinnehmen. Die in Singapur ansässige Tochtergesellschaft Credit Suisse Trust Ltd. hat ein Gerichtsverfahren verloren und wurde zu einer Entschädigung in dreistelliger Millionenhöhe verdonnert.
Das Urteil lautete, die singapurische Tochtergesellschaft der Credit Suisse habe ihre Pflicht gegenüber den Klägern verletzt, indem sie es versäumt habe, deren Treuhandvermögen zu schützen. Dabei sprach das Gericht von 926 Millionen Dollar, korrigierte diese Zahl dann aber um 79,4 Millionen Dollar nach unten. Der Betrag sei aber noch nicht endgültig festgelegt und könne sich noch ändern, «um sicherzustellen, dass keine doppelte Entschädigung erfolgt», erklärte das Gericht. Ivanischvili wurden bereits im vergangenen Jahr mehr als 600 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen.
Credit Suisse übersah Betrug
Bei der von dem Gericht genannten Summe handelt es sich um die Verluste, die die Credit Suisse-Tochter dem georgischen Wirtschaftsmagnaten einräumte. «Der von den Klägern erlittene Verlust ist die Differenz zwischen dem, was erreicht worden wäre, wenn das gesamte Portfolio von einem kompetenten, professionellen Treuhänder abgenommen und verwaltet worden wäre und das Treuhandvermögen nicht durch den Betrug beeinträchtigt worden wäre, und dem, was tatsächlich erreicht wurde», erklärte das Gericht.
Das Urteil steht im Zusammenhang mit dem Fall des Privatbankiers Patrice Lescaudron, eines ehemaligen Genfer Kundenberaters der Bank. Dieser wurde 2018 verurteilt, weil er Gelder von Ivanischvilis Konten abgezogen hatte, um wachsende Verluste in den Portfolios anderer Kunden zu decken. Der georgische Wirtschaftsmagnat warf der singapurischen Tochter der Credit Suisse vor, die Anlage der Vermögen nur unzureichend überwacht zu haben. Zudem habe sie es versäumt, Verluste im Zusammenhang mit dem Betrug zu verhindern. Das Gericht in Singapur gab ihm Recht.
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