Zane RobertsonOlympiateilnehmer dopte und wollte sich mit Corona-Impfung herausreden
Der neuseeländische Langstreckenläufer Zane Robertson ist wegen Dopings zu einer Sperre von acht Jahren verurteilt worden. Der 33-Jährige hielt für sein Fehlverhalten eine abenteuerliche Begründung bereit.

- von
- Adrian Hunziker
Darum gehts
Zane Robertson wurde wegen Dopings zu einer achtjährigen Sperre verurteilt.
Der Langstreckenläufer bestritt den ihm bewiesenen EPO-Missbrauch.
Der 33-jährige Neuseeländer hielt eine aussergewöhnliche Ausrede bereit.
Der Langstreckenläufer Zane Robertson ist wegen Dopings für acht Jahre gesperrt worden. Der Neuseeländer wurde im vergangenen Mai bei einem Rennen in Manchester des EPO-Missbrauchs überführt, wie das neuseeländische Sporttribunal am Mittwoch mitteilte. So weit die Fakten. Nun wird es abstrus.
Denn der 33-Jährige hielt eine abenteuerliche Begründung bereit, die das EPO (Erythropoietin) in seinem Körper erklären soll. Der neuseeländische Rekordhalter im Marathon, Halbmarathon und über 10 km sagte zu seiner Verteidigung, er habe sich in Kenia – in seiner Wahlheimat – in eine medizinische Einrichtung begeben, um sich gegen das Coronavirus zu impfen. Er habe aber nicht die Impfung erhalten, sondern EPO. Das, weil er direkt gegen Covid-19 behandelt worden und die verbotene Substanz in diesem Mittel beinhaltet sei.
«Klinisch unglaubwürdig»
Um diese Begründung plausibel erscheinen zu lassen, habe der Sünder sogar eidesstattliche Erklärungen von kenianischen Ärzten, Spitalberichte und eine Zeugenaussage eines kenianischen Detektivs eingereicht, um seine Unschuld zu beteuern, so das Gericht. Von der Gegenseite wurden seine Erklärungen aber als «klinisch unglaubwürdig» eingestuft. Ausserdem konnte bewiesen werden, dass Robertson zu diesem Zeitpunkt, den er für den Spitalbesuch geltend machte, in dieser Institution gar nicht anwesend war. Und dass seine schriftlichen Belege gefälscht waren.
Weil er gedopt hatte, erhielt er eine Sperre von vier Jahren aufgebrummt. Weil Robertson aber auch noch versucht habe, «das Dopingkontrollverfahren zu unterlaufen», wie es das Gericht betitelte, kamen vier weitere Jahre hinzu.
Robertson hatte in seiner Karriere zweimal an den Olympischen Sommerspielen teilgenommen, 2021 in Tokio und 2016 in Rio de Janeiro. Bei den Commonwealth Games 2014 in Glasgow gewann er Bronze über 5000 m.
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