Viktor Budel (80)Er entdeckte Filmmaterial der Seegfrörni 1963 – hier siehst du es
Viktor Budel (80) suchte nach seiner Pensionierung nach einer neuen Lebensaufgabe. Nun digitalisiert er seit 15 Jahren altes Medienmaterial, wie beispielsweise Super 8 Filmformate. So kam er auch an Filmmaterial der Seegfrörni von 1963.
- von
- Marion Alder
In diesem Video siehst du die «Seegfrörni» des Jahres 1963.
Darum gehts
Viktor Budel digitalisiert seit seiner Pension alte Filmformate.
Seine Motivation ist es, bei den Menschen alte Erinnerungen wieder aufleben zu lassen.
So zum Beispiel an die Seegförni vor 60 Jahren.
Angefangen hat alles vor 15 Jahren, als Viktor Budel (80) pensioniert wurde. Er hatte plötzlich keine Aufgabe mehr, wurde nicht mehr gefordert. Ihm war schnell klar, dass er eine neue Beschäftigung braucht. Ein Bekannter hat ihm dann geraten, seine Schallplatten auf CDs zu brennen. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte Budel überhaupt keine Erfahrung in diesem Bereich: «Ich hatte keinerlei Berührung mit einem PC und hatte noch nie einen Finger auf eine Tastatur gesetzt.»
Diese Herausforderung nahm er dann aber an und legte sich einen Computer zu. «Ich pröbelte und pröbelte, bis ich es geschafft habe», so der 80-Jährige. So machte er weiter mit Kassetten, CDs, Diabildern und schliesslich mit alten Videoformaten. «Bis der erste Film fertig digitalisiert war, habe ich zwei Jahre rumgepröbelt», sagt Budel. Er habe sich alles selber beigebracht und sei so manchmal auf Probleme gestossen. «An manchen Tagen habe ich abends um acht Uhr hingeschmissen und am Morgen um drei Uhr eine neue Idee gehabt», sagt er.
«Hinter jedem Film stehen Ereignisse und Emotionen»
Mittlerweile digitalisiert Budel Normal-8-, Super-8- und 16-mm-Filme, Tonband- und Videokassetten, Diabilder und Schallplatten, sodass sie auf den heutigen Geräten abgespielt werden können. Das fertige Produkt lade er dann auf DVDs, Festplatten oder USB-Sticks. Dies habe sich dann herumgesprochen, wodurch er immer wieder neue Anfragen bekam. «Hinter jedem Film stehen Ereignisse und Emotionen», sagt er. Für Budel sei es besonders schön, anderen durch seine Arbeit eine Freude machen zu können: «Den Menschen die Erinnerung an alte und zum Teil vergessene Zeiten wieder aufleben zu lassen, ist mein Hauptziel.»
Aufgrund seiner neuen Beschäftigung hat er auch so manches erlebt. Beispielsweise haben fünf Geschwister, die sich um ein Erbe gestritten haben und 20 Jahre keinen Kontakt mehr hatten, durch ein von ihm digitalisiertes Video wieder zueinandergefunden. Bei einem anderen Auftrag konnte er den letzten Wunsch eines an Krebs erkrankten Mannes erfüllen – nämlich noch einmal einen alten Familienfilm anschauen zu können. Einem Paar konnte er ermöglichen, das erste Mal nach 30 Jahren ihr Hochzeitsvideo zu sehen. Weiter hat er ein Video der «Seegfrörni» des Jahres 1963 (siehe Video oben) und sogar ein Sex-Tape digitalisiert.
Hast du noch Videokassetten oder Super-8-Filme zu Hause?
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