Ex-Teamkollege Lammer«Man wusste lange nicht, wie es seinem Knie geht»
Michael Lammer spielte mit Roger Federer im Davis-Cup zusammen. Der Zürcher wurde vom Rücktritt des 41-Jährigen ebenfalls überrascht.

- von
- Adrian Hunziker
Darum gehts
Michael Lammer spielte mit Roger Federer gemeinsam im Davis-Cup. Der Zürcher gehörte mit Federer zum Schweizer Team, als die Schweiz 2014 den Davis-Cup gewann und die «hässlichste Salatschüssel der Welt» in die Höhe stemmen durfte. Lammer gewann in seiner Karriere zwei Turniere, 2007 in Montauban (Frankreich) auf Sand und 2008 in Puebla (Mexiko) auf dem Hartplatz. Im Doppel triumphierte er 2009 zusammen mit Marco Chiudinelli in Gstaad beim Heimturnier.
20 Minuten erreichte Lammer, Headcoach bei Swiss Tennis, am Telefon und führte ein kurzes Interview mit dem 40-Jährigen.
Michael Lammer, der Rücktritt zeichnete sich ab, aber der Zeitpunkt ist überraschend.
Was soll ich sagen? Es ist heute ein trauriger Tag. Ich denke, man muss nun vor allem sehen, was er geleistet hat. Man hat aktuell ein trauriges Gefühl, aber wir haben auch unglaubliche Momente mit ihm erlebt. Man wollte nie, dass dieser Tag kommt, aber man wusste, dass er kommt. Jetzt ist es so weit und ich weiss nicht, was sagen. Ich bin traurig wie alle anderen auch, dass es nun fertig ist.
Sie waren auch überrascht?
Ja, natürlich. Man wusste lange nicht, wie es seinem Knie geht, er war da sehr diskret. Das kann nur er beantworten, wie überraschend das gekommen ist.
Sie haben mit ihm gespielt. Das ist sehr speziell, wenn er nun abtritt, oder?
Ja, auf jeden Fall. Ich durfte unglaubliche Momente mit ihm auf und neben dem Platz erleben. Ich bin extrem dankbar, dass ich das erleben durfte, so hautnah dabei. Da kann man nur Danke sagen.
Was wünschen Sie Roger für seine Zukunft?
Natürlich nur das Beste. Es folgt nun ein neuer Abschnitt in seinem Leben, aber er hat eine wunderbare Familie mit vier Kindern und seiner Frau. Das Leben wird schön werden, ich hoffe, dass er den nächsten Abschnitt so geniessen kann wie seine Tenniskarriere.
Wie sehen Sie die Zukunft des Schweizer Tennis?
Er hat das Tennis in eine andere Sphäre gebracht, das ist klar. Tennis in der Schweiz ist gross, auch dank ihm. Ich sehe es positiv. Es hat Junge, die nachkommen, es läuft etwas. Werden wir einen neuen Roger sehen? Nein, wahrscheinlich nie mehr, aber wir werden hoffentlich immer gute Tennisspieler in der Schweiz haben.
Was hat er fürs Tennis gemacht?
Natürlich enorm viel. Mit seinem Auftreten, seinen Werten, das war etwas Einmaliges. Er hat so viele Leute über Jahrzehnte begeistert. Tennis wird ihn vermissen, wir werden ihn vermissen. Aber das Leben ist so, dass gewisse Abschnitte zu Ende gehen. Ich denke, er kann sich nun auch darauf freuen, was noch kommt.
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