Hammerattacke auf Paul Pelosi: Angreifer wollte Nancy Pelosi entführen

Aktualisiert

Attacke auf Paul PelosiHammer-Angreifer wollte Nancy Pelosi entführen – jetzt wird er angeklagt

Paul Pelosi wurde von einem 42-Jährigen mit einem Hammer attackiert und schwer verletzt. Der Angreifer wollte US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi entführen. Jetzt wurde er angeklagt.

1 / 5
Der 42-jährige Mann, der Paul Pelosi mit einem Hammer attackiert und schwer verletzt hat, wollte Nancy Pelosi entführen.

Der 42-jährige Mann, der Paul Pelosi mit einem Hammer attackiert und schwer verletzt hat, wollte Nancy Pelosi entführen.

IMAGO/Pixsell
Paul Pelosi hat durch die Hammerattacke einen Schädelbruch erlitten.

Paul Pelosi hat durch die Hammerattacke einen Schädelbruch erlitten.

via REUTERS
Der mutmassliche Täter drang in das Haus der Pelosis ein.

Der mutmassliche Täter drang in das Haus der Pelosis ein.

REUTERS

Darum gehts

Nach dem brutalen Angriff auf den Ehemann der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi hat die Bundesjustiz den Angreifer wegen Körperverletzung und versuchter Entführung angeklagt. Die für San Francisco zuständige Bundesstaatsanwaltschaft legte dem festgenommenen 42-Jährigen am Montag zur Last, den 82-jährigen Paul Pelosi vergangene Woche bei einem nächtlichen Einbruch mit einem Hammer attackiert zu haben. Er habe ausserdem geplant, die Demokratin Nancy Pelosi zu entführen.

Der Angreifer habe Kabelbinder, Seil und Klebeband bei sich gehabt, erklärte das US-Justizministerium. Nach Angaben der Ermittelnden gab der Mann nach seiner Festnahme an, er habe Nancy Pelosi als Geisel nehmen und mit ihr reden wollen. Sollte die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses die «Wahrheit» sagen, würde er sie gehen lassen; sollte sie «lügen», wovon er ausgehe, würde er ihr die Kniescheiben zertrümmern. 

Er gilt als Anhänger von Verschwörungstheorien

Um welche «Wahrheit» es gehen soll, geht aus den Anklagedokumenten nicht hervor. Der Festgenommene ist laut Medienberichten ein Anhänger von Verschwörungstheorien, sagte demnach aber im Verhör, die Demokratische Partei verbreite Lügen.

Dem 42-Jährigen wird nun in einem Anklagepunkt ein Angriff auf einen nahen Verwandten einer offiziellen US-Vertreterin zur Last gelegt, was mit bis zu 30 Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Der zweite Anklagepunkt der versuchten Entführung einer US-Vertreterin kann nach Angaben des US-Justizministeriums mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden. Neben der Bundesjustiz kann auch die örtliche Justiz Anklage gegen den Mann erheben.

Hillary Clinton, die ehemalige First Lady der USA, die im Rennen um die Präsidentschaft Donald Trump unterlegen war, teilte auf Twitter mit: «Die Republikanische Partei und deren Sprachrohre verbreiten nun regelmässig Hass und gestörte Verschwörungstheorien. Es ist schockierend, aber nicht überraschend, dass Gewalt die Folge ist. Als Bürgerinnen und Bürger müssen wir sie für ihre Worte und die darauf folgenden Taten zur Rechenschaft ziehen.»

Paul Pelosi erlitt einen Schädelbruch

Der Angreifer war in der Nacht zum vergangenen Freitag in das Haus des Ehepaares Pelosi in San Francisco eingebrochen. Er hatte es auf Nancy Pelosi abgesehen, die sich zum Zeitpunkt des Angriffs aber in der US-Hauptstadt Washington aufhielt. Der 42-Jährige schlug beim Eintreffen von Polizisten mit einem Hammer auf Paul Pelosi ein und fügte ihm unter anderem einen Schädelbruch zu.

Der Angriff eineinhalb Wochen vor den Kongress-Zwischenwahlen am 8. November sorgte für schockierte Reaktionen. Allerdings wurden auch zahlreiche Verschwörungstheorien verbreitet, wonach sich der Vorfall anders abgespielt haben könnte als von den Behörden angegeben. Selbst der neue Twitter-Eigentümer Elon Musk verbreitete eine solche Verschwörungstheorie, bevor er den entsprechenden Tweet wieder löschte.

Beobachterinnen und Beobachter befürchten angesichts der aufgeheizten politischen Stimmung in den USA Gewalt rund um die als Midterms bekannten Kongresswahlen.

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Beratungsstellen für gewaltausübende Personen

Keine News mehr verpassen

Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.

(AFP/job)

Deine Meinung