Strafgericht BLEr wollte Steroide und bekam stattdessen Wasser
Am Donnerstag ging die Verhandlung im Fall Dojo in die vierte Runde. Dabei kamen brisante Details über den Hauptangeklagten Paulo Balicha zutage.
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Am vierten Verhandlungstag im Dojo-Prozess stand der Hauptangeklagte Paulo Balicha im Fokus. Er wird beschuldigt, im Februar 2014 mit Unterstützung eines Schlägertrupps das Dojo seines Rivalen Shemsi Beqiri überfallen zu haben.
Wie sich am Donnerstag herausstellte, war der organisierte Angriff auf Beqiris Trainingszentrum nicht der einzige Fehltritt von Balicha. Bei einer Hausdurchsuchung wurden bei ihm rund 100 Ampullen gefunden, die anabole Steroide enthalten sollten, wie die «bz Basel» schreibt. Eine Untersuchung der Substanzen habe aber ergeben, dass es sich lediglich um Wasser handle.
Laut der Zeitung zeigte sich Balicha geständig und gab zu, die Ampullen in Thailand gekauft zu haben – für den Eigengebrauch. Die Staatsanwaltschaft habe dies als untauglichen Versuch eines Verstosses gegen das Eidgenössische Sportfördergesetz taxiert und entsprechend zur Anklage gebracht.
Es steht nicht gut um Balicha
Wirtschaftlich geht es Balicha nicht gut, wie in der «bz Basel» weiter zu lesen ist. Im Jahr 2016 habe er ein Einkommen von nur 15'000 Franken versteuert und beziehe teilweise auch Sozialhilfe. Vor Gericht habe er gesagt, er versuche nach seinem Fehler wieder auf die Beine zu kommen. Dies gestaltet sich aber offenbar als schwierig: Der Kampfsportler soll nach eigenen Angaben nur drei Tage in der Woche unterrichten. Ob ihn seine Freundin noch unterstütze, habe er vor Gericht nicht preisgeben wollen.
Zudem stehe es um die Gesundheit von Balicha nicht zum Besten, wie die «Basler Zeitung» schreibt. Er hatte beim Überfall Beqiri zu einem Duell gefordert, wurde dabei übel zugerichtet und musste ins Spital. Dort habe der 41-Jährige erfahren, dass seine Nieren nicht mehr voll funktionsfähig sind. Die BaZ schliesst auf einen Zusammenhang mit dem Konsum von Steroiden – also solchen, die nicht nur Wasser sind.