Prozess in WienErbstreit vor Gericht – Witwe von Niki Lauda fordert ihre 30 Millionen Franken
Im Prozess um das Erbe von Niki Lauda kam es am Mittwoch zu einer Wende. Der Vorstand von Laudas Privatstiftung möchte seine Witwe für erbunfähig erklären.

- von
- Leonie Projer
Darum gehts
Niki Lauda starb im Mai 2019 im Uni-Spital in Zürich im Alter von 70 Jahren.
Seine Witwe Birgit Lauda (44) klagt seit 2022 vor Gericht gegen die Erbschaftsregelung.
Am Mittwoch nahm der Prozess eine neue Wendung. Ein einst Vertrauter Nikis beschuldigt Birgit der Erbschaftsunfähigkeit.
Vor knapp vier Jahren starb die Formel-1-Legende Niki Lauda im Alter von 70 Jahren im Universitätsspital Zürich. Seither kämpft seine Witwe Birgit Lauda (44) vor Gericht um ihr Erbe. Am Mittwoch nahm der Prozess eine neue Wende.
Beim Verfahren vor dem Wiener Landesgericht geht es um viel Geld. Niki Laudas Vermögen wird auf 200 bis 500 Millionen Franken geschätzt. Aufgeteilt wurde das Erbe in Verlassenschaft und Stiftungsvermögen. Laut der «Bunte» hat Lauda einen dreistelligen Millionenbetrag zum Wohle der Hinterbliebenen in die Privatstiftung gesteckt. Dazu zählen neben seiner Witwe und den gemeinsamen Zwillingen auch seine drei Söhne von zwei weiteren Frauen. Der Pflichtteil des Erbes ist für Birgit aber bisher nicht zugänglich. In gleich zwei Verfahren klagt Laudas zweite Ehefrau deshalb gegen die Erbschaftsregelung und fordert den Betrag, der knapp 30 Millionen Franken betragen soll, ein.
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Birgit Lauda soll erbunfähig sein
Am 19. April kam es zur Wende im Prozess, der 2022 eröffnet wurde. Der Vorstand der Stiftung und einst enger Vertrauter Nikis, Haig Asenbauer, erklärte in seiner Einvernehmung die Witwe für erbunfähig. Gemäss der österreichischen Zeitung «Kurier» beschuldigte der Anwalt Birgit, Vermögenswerte unterschlagen zu haben. Konkret gehe es um eine Kunstsammlung mit etwa 50 Bildern und Schmuck, welche die ehemalige Flugbegleiterin verschwiegen haben soll. Birgit weist die Vorwürfe von sich. Sie behauptet, sie habe vieles selbst gezahlt.
Laut dem Bericht hat die Diskussion vor dem Wiener Landesgericht mehrere Stunden angedauert. Nun muss geklärt werden, wer die einzelnen Stücke tatsächlich bezahlt hat. Dies hat Auswirkungen auf die Ansprüche der Witwe. Niki selbst wollte nie Streit um sein Erbe, weshalb er die Privatstiftung 1997 gründete. Diese zahlt regelmässig fixe Beträge aus. Pro Monat erhält Birgit eine Summe von knapp 20’000 Franken. Sie betreibt eine Galerie und ist mit einem in Zürich lebenden Finanzjuristen liiert. Bei einer Heirat würde sie ihre Ansprüche auf das Erbe verlieren.
Am Freitag werden Laudas Söhne vor Gericht aussagen. Ein Urteil im Prozess wird frühestens im Sommer erwartet.
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