Abgas-SkandalErhält Winterkorn eine 30-Millionen-Abfindung?
VW-Chef Martin Winterkorn ist zurückgetreten. Laut Medienberichten erwartet den 68-jährigen Manager nun eine Rente von knapp 30 Millionen Euro.
- von
- kwo
Für die meisten war es am Mittwoch keine Überraschung mehr: VW-Chef Martin Winterkorn musste von seinem Amt zurücktreten. Trotz des Skandals um manipulierte Abgaswerte erwartet den ehemaligen Chef des grössten europäischen Autoherstellers nun eine stattliche Rente. Wie die Agentur Bloomberg berichtet, soll Winterkorn 28,6 Millionen Euro (31,3 Millionen Franken) erhalten.
Doch das ist noch längst nicht alles: Dazukommen könnten weitere Millionen an Abfindungen. Der Verwaltungsrat des VW-Konzerns wird darüber bald entscheiden müssen. VW-Mediensprecher Claus-Peter Tiemann lehnte es am Mittwoch allerdings ab, zu möglichen Ansprüchen von Winterkorn Stellung zu beziehen. Laut dem Jahresbericht des Konzerns hätte der Ex-Chef allerdings Anspruch auf mehrere grosszügige Zahlungen.
Zwei volle Jahreslöhne
So kommen vielleicht zwei volle Jahreslöhne als Abfindung zu Winterkorns Rente hinzu. Der Manager war bis zu seiner Entlassung mit einem Gehalt von knapp 16 Millionen Euro Deutschlands bestbezahlter CEO. Sollte der Verwaltungsrat nun zu dem Entschluss kommen, dass sein Abgang selbst verschuldet ist, stünde ihm diese Abfindung theoretisch nicht zu.
Das ist aber unwahrscheinlich. Der Grund: Der VW-Verwaltungsrat hatte bereits am Mittwoch gesagt, dass Winterkorn von den Abgas-Manipulationen nichts gewusst habe. So bleiben dem ehemaligen VW-Manager laut dem Sender NTV vermutlich 62 Millionen Euro fürs Alter – vor Steuern.
Weitere personelle Konsequenzen
Der Rücktritt von Konzernchef Winterkorn dürfte bei Volkswagen übrigens noch nicht das Ende der Entlassungen im Zusammenhang mit der Affäre um Abgas-Manipulationen sein. «Es wird in den nächsten Tagen weitere personelle Konsequenzen geben», kündigte der niedersächsische Wirtschaftsminister und VW-Aufsichtsrat Olaf Lies am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk an.