Frankreich Ermittler verwechseln Reisenden mit Verdächtigem im Fall Khashoggi
Die Ermittler verhafteten am Dienstag in Frankreich einen Mann, den sie verdächtigten, im Zusammenhang mit der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi zu stehen.
Darum gehts
Der in Paris im Zusammenhang mit dem Mord an dem saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi festgenommene Mann ist das Opfer einer Verwechslung geworden. Der Festgenommene sei nicht der Gesuchte Chalid A., räumte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch ein. Nach mehr als 24 Stunden Überprüfungen sei klar: «Der Haftbefehl gilt nicht für ihn.» Französische Medien berichteten, der Mann sei fälschlicherweise festgenommen worden, weil er den gleichen Namen trage wie der Verdächtige, gegen den ein türkischer Haftbefehl vorliegt.
Die saudi-arabische Botschaft hatte bereits nach der Festnahme am Dienstag erklärt, es habe sich um eine Verwechslung gehandelt, der Mann habe nichts mit der Ermordung Khashoggis zu tun. Aus Justizkreisen verlautete am Mittwoch, man könne den Mann vorerst bis Donnerstagmorgen – also 48 Stunden nach seiner Festnahme – in Gewahrsam behalten. Es galt jedoch als wahrscheinlich, dass er früher freikommt.
Mohammed bin Salman soll laut Bericht Tötung angeordnet haben
Laut dem französischen Radiosender RTL wollte der Festgenommene gerade ein Flugzeug in die saudi-arabische Hauptstadt Riad besteigen, als er am Pariser Flughafen Charles de Gaulle festgenommen wurde. Der Name Chalid A. taucht demnach auch auf einer US-Sanktionsliste im Zusammenhang mit der Ermordung Khashoggis auf.
Khashoggi wurde im Oktober 2018 im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul ermordet. Nach Erkenntnissen des US-Geheimdienstes gab der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman grünes Licht für den Einsatz, bei dem der Journalist getötet wurde. Khashoggi hatte den Kronprinzen in seinen Veröffentlichungen wiederholt kritisiert.