Frankreich – Ermittler verwechseln Reisenden mit Verdächtigem im Fall Khashoggi

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Frankreich Ermittler verwechseln Reisenden mit Verdächtigem im Fall Khashoggi

Die Ermittler verhafteten am Dienstag in Frankreich einen Mann, den sie verdächtigten, im Zusammenhang mit der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi zu stehen.

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Khalid A. wurde am 7. Dezember 2021 aufgrund einer Verwechslung in Paris festgenommen. Die Ermittler hielten den Mann für einen der 20 Verdächtigen, nach denen in dem Mordfall Khashoggi international gesucht wird. 

Khalid A. wurde am 7. Dezember 2021 aufgrund einer Verwechslung in Paris festgenommen. Die Ermittler hielten den Mann für einen der 20 Verdächtigen, nach denen in dem Mordfall Khashoggi international gesucht wird.

Screenshot Twitter / Terror Alarm
Der saudische Journalist Jamal Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Spezialkommando aus Riad getötet worden.

Der saudische Journalist Jamal Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Spezialkommando aus Riad getötet worden.

AFP
Die Regierung in Riad räumte den Mord erst auf internationalen Druck hin ein. Nach einem Ende Februar 2021 veröffentlichten Bericht des US-Geheimdienstes hatte Kronprinz Mohammed bin Salman den Einsatz zur Gefangennahme oder Tötung Khashoggis genehmigt. 

Die Regierung in Riad räumte den Mord erst auf internationalen Druck hin ein. Nach einem Ende Februar 2021 veröffentlichten Bericht des US-Geheimdienstes hatte Kronprinz Mohammed bin Salman den Einsatz zur Gefangennahme oder Tötung Khashoggis genehmigt.

AFP

Darum gehts

Der in Paris im Zusammenhang mit dem Mord an dem saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi festgenommene Mann ist das Opfer einer Verwechslung geworden. Der Festgenommene sei nicht der Gesuchte Chalid A., räumte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch ein. Nach mehr als 24 Stunden Überprüfungen sei klar: «Der Haftbefehl gilt nicht für ihn.» Französische Medien berichteten, der Mann sei fälschlicherweise festgenommen worden, weil er den gleichen Namen trage wie der Verdächtige, gegen den ein türkischer Haftbefehl vorliegt.

Die saudi-arabische Botschaft hatte bereits nach der Festnahme am Dienstag erklärt, es habe sich um eine Verwechslung gehandelt, der Mann habe nichts mit der Ermordung Khashoggis zu tun. Aus Justizkreisen verlautete am Mittwoch, man könne den Mann vorerst bis Donnerstagmorgen – also 48 Stunden nach seiner Festnahme – in Gewahrsam behalten. Es galt jedoch als wahrscheinlich, dass er früher freikommt.

Mohammed bin Salman soll laut Bericht Tötung angeordnet haben

Laut dem französischen Radiosender RTL wollte der Festgenommene gerade ein Flugzeug in die saudi-arabische Hauptstadt Riad besteigen, als er am Pariser Flughafen Charles de Gaulle festgenommen wurde. Der Name Chalid A. taucht demnach auch auf einer US-Sanktionsliste im Zusammenhang mit der Ermordung Khashoggis auf.

Khashoggi wurde im Oktober 2018 im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul ermordet. Nach Erkenntnissen des US-Geheimdienstes gab der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman grünes Licht für den Einsatz, bei dem der Journalist getötet wurde. Khashoggi hatte den Kronprinzen in seinen Veröffentlichungen wiederholt kritisiert.

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(DPA/bho)

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