Doping: Erneut Höchstwert an Dopingkontrollen

Aktualisiert

DopingErneut Höchstwert an Dopingkontrollen

Antidoping Schweiz hat im vergangenen Jahr 3140 Dopingkontrollen durchgeführt, so viele wie noch nie.

von
fox

Mit dem Inkrafttreten des neuen Sportförderungsgesetzes am 1. Oktober 2012 wurde zudem die Strategie der nationalen Anti-Doping-Agentur angepasst.

Antidoping Schweiz (ADS) blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. 2012 wurden gemäss dem Jahresbericht die Ziele vollumfänglich erreicht und die Leistungsaufträge gegenüber Swiss Olympic und dem Bund in allen Punkten erfüllt. Die Gesamtzahl an Dopingkontrollen wurde gegenüber dem Vorjahr leicht gesteigert (von 3045 auf 3140). «Mehr können wir mit unseren finanziellen und personellen Ressourcen jedoch nicht bewältigen», sagte ADS-Direktor Matthias Kamber. Deutlich erhöht wurde der Anteil von Blutkontrollen, der mit 878 Kontrollen bereits mehr als einen Viertel beträgt.

Die Disziplinarkammer für Dopingfälle von Swiss Olympic fällte im vergangenen Jahr 14 Entscheide, einen erstmals gegen einen Trainer. Je zwei Entscheide betrafen das Vorhandensein von Testosteron sowie von Anabolika im Körper von Athleten, in je einem weiteren Fall wurde ein Diuretikum, ein Asthma-Mittel oder ein Stimulans gefunden. Ein markanter Rückgang verzeichnete man beim Cannabis-Konsum. Während 2011 noch sieben Athleten überführt wurden, waren es 2012 nur noch zwei, was auf gezielte Prävention zurückzuführen ist.

In der Bilanz verbuchte Antidoping Schweiz erstmals einen Verlust. Vor allem wegen ausgelaufenen und nicht mehr verlängerten Sponsoringverträgen und dem Zusatzaufwand, der durch die Olympischen Spiele hervorgerufen worden ist, entstand ein Defizit von rund 173'000 Franken. Im Budget war eine ausgeglichene Rechnung veranschlagt gewesen.

Mit dem neuen Sportförderungsgesetz erarbeitete Antidoping Schweiz mit dem Bund eine neue Rahmenvereinbarung, die bis 2016 Gültigkeit hat. Basis dafür ist eine neue Unternehmensstrategie, die im Sommer 2012 entwickelt wurde. Im Zusammenhang mit der Einfuhr von verbotenen Dopingmitteln arbeitet Antidoping Schweiz verstärkt mit den Zollbehörden und dem Heilmittelinstitut Swissmedic zusammen. Von Oktober bis Ende Jahr wurden bereits 24 verwaltungsrechtliche Verfügungen zum Einzug und zur Vernichtung von Dopingmitteln ausgestellt.

Antidoping Schweiz will sich auch für die Glaubwürdigkeit der Dopingbekämpfung einsetzen, die wegen den Geschehnissen um Lance Armstrong gelitten hat. Dafür muss jedoch die Finanzfrage mittelfristig geklärt werden. In diesem Zusammenhang wurde ein Sponsoring-Konzept für «Clean Sport«-Projekte ausgearbeitet. Ziel ist es, Sponsoren zu finden, die sich längerfristig für einen dopingfreien Sport einsetzen und die Arbeit von Antidoping Schweiz unterstützen möchten. ADS beteiligt sich auch an der Revision des Welt-Anti-Doping-Programms der WADA. Dieses soll vereinfacht werden und die Kompetenzen von unabhängigen Anti-Doping-Organisationen sollen gestärkt werden. (fox/si)

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