Erstes Todesurteil im Iran wegen Mahsa-Amini-Protesten

Aktualisiert

Mullah-RegimeWeiteres Todesurteil im Iran wegen Teilnahme an Protesten

Im Iran ist eine Person wegen der Beteiligung an den Protesten gegen das Mullah-Regime zum Tode verurteilt worden. Das teilte die Justizbehörde mit.

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Nach den wochenlangen Protesten im Iran hat das Regime die Todesstrafe gegen einen verhafteten Demonstranten verhängt.

Nach den wochenlangen Protesten im Iran hat das Regime die Todesstrafe gegen einen verhafteten Demonstranten verhängt.

IMAGO/ZUMA Wire
In der Vergangenheit kündigte das Mullah-Regime an, mindestens 2000 verhaftete Demonstranten vor Gericht zu bringen.

In der Vergangenheit kündigte das Mullah-Regime an, mindestens 2000 verhaftete Demonstranten vor Gericht zu bringen.

via REUTERS
Vielen von ihnen droht wegen «Korruption auf Erden» und «Kriegsführung gegen Gott» die Todesstrafe.

Vielen von ihnen droht wegen «Korruption auf Erden» und «Kriegsführung gegen Gott» die Todesstrafe.

IMAGO/ZUMA Wire

Darum gehts

  • Das iranische Regime hat gegen einen verhafteten Demonstranten die Todesstrafe ausgesprochen.

  • Insgesamt sollen im Zuge der seit Wochen andauernden Proteste bereits über 15’000 Personen verhaftet worden sein.

  • Auslöser war der Tod der 21-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen angeblich fehlerhaftem Tragen ihrer Verschleierung verhaftet worden war.

Im Iran ist ein weiteres Todesurteil im Zusammenhang mit den seit Wochen anhaltenden Protesten gegen die Führung des Landes verhängt worden. Ein Gericht in der Hauptstadt Teheran habe die Todesstrafe ausgesprochen, teilte die Justizbehörde auf ihrer Website Misan Online am Sonntag mit. Der Verurteilte sei unter anderem schuldig befunden worden, ein Regierungsgebäude angezündet, «die öffentliche Ordnung gestört» und die «nationale Sicherheit» bedroht zu haben.

Anfang November war auch der Rapper Saman Yasin zum Tode verurteilt worden. Laut Menschenrechtsorganisationen soll er zwischen Festnahme und Urteilsverkündung gefoltert worden sein. 

«Korruption auf Erden»

Der jüngst zum Tode verurteilten Person wird demnach auch «Korruption auf Erden» vorgeworfen sowie ein «Feind Gottes» zu sein – einer der schwersten Straftatbestände des iranischen Rechts.

Ein weiteres Teheraner Gericht verurteilte laut Misan Online zudem fünf Angeklagte zu Haftstrafen von fünf bis zehn Jahren wegen «Verschwörung zu Verbrechen gegen die nationale Sicherheit und Störung der öffentlichen Ordnung». Die Verurteilten können noch Berufung einlegen.

Protestwelle nach Tod von Amini

Der Iran wird seit dem Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini am 16. September von einer anhaltenden Protestwelle erschüttert. Amini war von der Sittenpolizei festgenommen worden, da sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäss getragen haben soll. Sie starb kurze Zeit später im Krankenhaus. 

Zahlreiche Menschen – überwiegend Demonstranten, aber auch Sicherheitskräfte – wurden während der Proteste getötet. Die iranischen Behörden verurteilen die Proteste als «Unruhen».

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Beratungsstellen für gewaltausübende Personen

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(AFP/daw/bho)

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