Angestellte rückt Geld nicht raus«Es braucht Mut, einem Bankräuber Nein zu sagen»
In Schlossrued AG hat eine Bankangestellte der Raiffeisen einen Bankraub vereitelt. Als der Täter nach Geld verlangte, sagte sie einach nein.
- von
- Martin Messmer
Diese Filiale der Raiffeisen in Schlossrued AG wollte ein Unbekannter ausrauben. Er flüchtete jedoch ohne Beute in Richtung Feuerwehrmagazin.
Grund: Eine Angestellte gab dem Täter kein Geld. Obwohl der Mann mit einem Messer bewaffnet war.
Es sei «doch eher ungewöhnlich», dass ein Bankraub vereitelt werde, weil sich die Angestellten weigern, Geld herauszurücken, sagte eine Polizeisprecherin.
Darum gehts
In Schlossrued AG hat ein Unbekannter versucht, die Raiffeisen-Filiale auszurauben.
Der Täter war vermummt und mit einem Messer bewaffnet.
Er flüchtete aber ohne Beute, weil eine Angestellte sich weigerte, ihm Geld auszuhändigen.
Eine Polizeisprecherin sagt, es sei ungewöhnlich, dass ein Bankraub vereitelt werde, weil sich die Angestellten weigern, Geld herauszurücken.
Der Täter kam am Mittwochmorgen: Um 9.50 Uhr betrat er in Schlossrued AG die Filiale Reitnau-Rued der Raiffeisenbank. Damit man ihn nicht erkennen konnte, vermummte er sein Gesicht mit einem Strickhalstuch. In der Bank dann forderte der Mann von einer Bankangestellten Geld, und um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, war er gemäss Angaben der Kantonspolizei Aargau mit einem Messer bewaffnet.
«Ein Täter muss ein Nein auch akzeptieren»
Doch es sollte bei einem versuchten Bankraub bleiben. Denn: «Die betreffende Bankangestellte weigerte sich, dem Täter Geld auszuhändigen. Daraufhin flüchtete dieser ohne Beute aus der Bank», sagt Polizeisprecherin Corina Winkler. Es sei «doch eher ungewöhnlich», dass ein Bankraub vereitelt werde, weil sich die Angestellten weigern, Geld herauszurücken, sagt Winkler weiter. Dies aus mehreren Gründen: «Es braucht Mut, in einer solchen Situation Nein zu sagen. Und dann muss ein Täter dies auch akzeptieren.»
Natürlich komme es immer auch auf die situativen Verhältnisse in einer Bank an, wie sich die Bankangestellten bei einem Überfall verhalten sollen und können. «Natürlich hat jede Bank ein Notfallkonzept. Und dann spielt es eine Rolle, ob die Bankschalter mit Panzerglas geschützt sind oder ob zum Beispiel während des Raubes Kunden der Bank im Raum sind oder nicht.» Bezüglich Letzterem könnten derzeit keine Angaben gemacht werden; die Bankangestellte der Raiffeisenbank in Schlossrued war hinter einem Panzerglas vom Täter geschützt.
Um diesen zu fassen, hat die Polizei sofort nach dem Überfall eine Grossfahndung eingeleitet. Sie sucht nun Zeugen, die etwas gesehen haben. Zum Beispiel, wie der Täter von der Raiffeisen-Filiale Reitnau-Rued in Richtung Feuerwehrmagazin flüchtete.
Der gesuchte Mann ist etwa 1,7 Meter gross und von normaler Statur. Er trug schwarze Kleidung und erwähntes Strickhalstuch. Er soll gebrochen Deutsch sprechen.