Zahnpasta: Statt nach Minze schmeckt diese Marke nach Parfüm

«Es ist wie das, was Apple für Computer getan hat oder Tesla mit elektrischen Autos», beschreibt Gründer Kristoffer Vural den Ansatz seines Labels Selahatin gegenüber dem Online-Magazin «Highsnobiety». Um welche bahnbrechende Geschäftsidee es sich hier handelt? Zahnpasta.

Natürlich nicht einfach irgendeine. Als Vural vor Jahren einen Schlaganfall erleidet, verliert er ein Jahr lang die Fähigkeit, sich zu bewegen und entwickelt gleichzeitig einen stärkeren Geruchs- und Geschmackssinn. So sehr, dass handelsübliche Zahnpasta zu nutzen, für ihn fast unerträglich wird. «Sie schmeckte zu synthetisch, zu chemisch und zu stark.» Der Schwede hilft sich selbst und entwickelt seither Zahnpasta, Mundwasser und Mundspray, die Geschmäcker und Düfte abseits von Spearmint abdecken. Oder, wie er es selbst nennt, «Parfüm für den Mund».

Kleiner Einblick gefällig? Die Zahnpasta namens «Of Course I Still Luv You» duftet nach Verbene, Bergamotte, Kardamom und Pinie. Die Sorte Blue Forever hat Noten von Zitrone, Limette und Lakritz, Eukalyptus, Honig und Menthol. 

Die Tuben sind aus Metall und minimalistisch gehalten, das Mundwasser kommt in Glasflaschen daher (verdächtig nah an einem Parfümflakon) und auch der Preis ist eher auf der luxuriösen Seite. Mit umgerechnet etwa 22 Franken pro Zahnpasta lässt man für ein Produkt des täglichen Bedarfs ordentlich Geld liegen. Dafür putzt man fortan mit der Zahnpasta, die auch der US-amerikanische Modedesigner Rick Owens in seinem Badezimmerschränkli stehen hat – und kann sich das Parfüm für den restlichen Körper allenfalls auch noch sparen.