Patientenübernahme aus dem Elsass: «Es ist ein Zeichen der Solidarität»

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Patientenübernahme aus dem Elsass«Es ist ein Zeichen der Solidarität»

Die Kantone Basel-Stadt, Baselland und Jura nehmen insgesamt sechs schwerkranke Covid-19-Patienten auf. Noch habe man genügend Intensivkapazitäten, heisst es.

von
lha
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«Es ist ein Zeichen der Solidarität», erklärt der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger. Basel-Stadt hat zusammen mit Basel-Landschaft und dem Jura am Sonntag die Übernahme von insgesamt sechs schwer kranken Covid-19-Patienten aus dem Elsass bekannt gegeben.

«Es ist ein Zeichen der Solidarität», erklärt der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger. Basel-Stadt hat zusammen mit Basel-Landschaft und dem Jura am Sonntag die Übernahme von insgesamt sechs schwer kranken Covid-19-Patienten aus dem Elsass bekannt gegeben.

Keystone/Georgios Kefalas
Jeder der drei Kantone übernimmt je zwei Patienten. In den drei Nordwestschweizer Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Jura sind zur Zeit noch Intensivpflegeplätze mit Beatmungskapazitäten in genügender Anzahl vorhanden, hiess es in einer gemeinsamem Mitteilung der Kantone.

Jeder der drei Kantone übernimmt je zwei Patienten. In den drei Nordwestschweizer Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Jura sind zur Zeit noch Intensivpflegeplätze mit Beatmungskapazitäten in genügender Anzahl vorhanden, hiess es in einer gemeinsamem Mitteilung der Kantone.

Keystone/Georgios Kefalas
In der Region Basel wird die Zahl der Intensiv- uns Beatmungsplätze gerade massiv ausgebaut. Das Bruderholzspital in Bottmingen wurde komplett zu einem Corona-Referenzspoital umfunktioniert.

In der Region Basel wird die Zahl der Intensiv- uns Beatmungsplätze gerade massiv ausgebaut. Das Bruderholzspital in Bottmingen wurde komplett zu einem Corona-Referenzspoital umfunktioniert.

Keystone/Georgios Kefalas

Die drei Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Jura nehmen jeweils zwei schwerstkranke Covid-19-Patienten aus dem Elsass auf. Wie es in einer Mitteilung heisst, geschieht dies im Sinne humanitärer Tradition und freundnachbarschaftlicher Nothilfe. Die Verlegungen sind in Vorbereitung. Bereits am Samstag wurde bekannt, dass Kliniken in Baden Württemberg (D) mindestens zwölf Patienten aus dem Südelsass übernehme.

Das Département Haut-Rhin richtete am Freitag Nachmittag an die drei Kantone eine dringende Anfrage um Unterstützung, nachdem die Spitalkapazitäten insbesondere für beatmungspflichtige Patienten im Nachbarland ausgeschöpft waren. Wie die Gesundheitsdirektion mitteilt, habe man in Absprache mit den Bundesbehörden zugestimmt.

Das Modell Patientenübernahme könnte auch innerhalb der Schweiz Schule machen. «Für uns wäre es wünschenswert, wenn die Kantone sich untereinander helfen würden», sagte ein Sprecher des Bundesamts für Gesundheit auf Anfrage.

Signal an Frankreich wegen Grenzgängern

«Es ist ein Zeichen der Solidarität», erklärt der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger. In der Region und im Universitätsspital arbeiteten viele Grenzgänger aus dem Elsass und unterstützen das Gesundheitswesen. «Mit der Aufnahme von zwei Patienten unterstützen wir nun das Elsass bei ihrem Engpass», so Engelberger. Die Kantone betonten in ihrer Kommunikation auch, dass dies auch «ein Zeichen des Willens ist, der Coronakrise grenzüberschreitend zu begegnen».

Gerade in Bezug auf die Grenzgänger dürfte dies auch ein Signal an Frankreich sein. Die Spitäler in der Region Basel haben bereits Vorkehrungen getroffen, weil befürchtet wurde, dass Gesundheitspersonal der Grenzübertritt verwehrt werden könnte.

«Sind eine grenzüberschreitende Region»

Die Übernahme elsässischer Intensiv-Patienten wird von Politikern aus allen Lagern begrüsst. Dissens wurde nur vereinzelt auf Twitter laut. «Haben wir nicht genug eigene Patienten?», fragte ein User kritisch.

In den drei Nordwestschweizer Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Jura sind zur Zeit allerdings noch Intensivpflegeplätze mit Beatmungskapazitäten in genügender Anzahl vorhanden; diese werden weiter ausgebaut, hiess es in der gemeinsamen Mitteilung der Kantone.

Basel müsse man als Region betrachten, sagt etwa Eduard Rutschmann, Präsident der Basler SVP und Mitglied der Gesundheitskommission des Grossen Rats. «So lange wir noch in der Lage sind, ist die Patientenübernahme kein Problem.»

Die Präsidentin des Département Haut-Rhin Brigitte Klinkert bedankte sich über Twitter bei ihren Nachbarn für solidarische Geste. «Ja, wir sind wirklich eine grenzüberschreitende Region», schrieb sie. Klinkert hatte persönlich am Freitag an ihre Kollegen in der Schweiz und Deutschland um Hilfe ersucht, weil die Spitäler im Elsass überlastet waren.

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