Schiri Danny Kurmann«Es ist kein böses Wort gefallen»
Das 2:1 der ZSC Lions ist der heisseste Treffer, den Schiedsrichter Danny Kurmann je gegeben hat. Auch einen Tag danach ist er von der Richtigkeit des Entscheides überzeugt.
- von
- Klaus Zaugg
Das siegbringende Tor von Steve McCarthy. (Video: SF)
Danny Kurmann ist sehr gut postiert, als der Puck zweieinhalb Sekunden vor Schluss im Netz von Marco Bührer liegt und entscheidet sofort auf Tor. «Auch mein Kollege Didier Massy war sicher, dass der Treffer korrekt ist. Weil es aber ein so wichtiges Tor war, haben wir im Video und auf den Bildern nachgesehen, ob es einen Grund geben könnte, den Treffer nicht zu geben.» Den Schiedsrichtern stand nicht nur die Hintertor-Kamera zur Verfügung. Sie hatten Zugriff auf sämtliche TV-Bilder.
Die Diskussion dreht sich primär um ZSC-Stürmer Andres Ambühl, der im Torraum steht. Das wäre nach alter Regelauslegung ein Grund gewesen, den Treffer wegen Torraumoffside zu annullieren. Doch seit sechs Jahren gibt es das Torraumoffside nicht mehr, sondern nur noch Torraumbehinderung. Will heissen: Wenn ein Spieler nicht vor der Scheibe in den Torraum fährt und wenn er den Torhüter nicht behindert, ist alles legal. Und das war bei Andres Ambühl so. Das goldene 2:1 ist durch und durch regulär.
«Ich habe den Puck immer gesehen»
Danny Kurmann sagt, er hätte auch den Hinterausgang nehmen können. «Ich hätte im Durcheinander einfach mit der Begründung, dass ich die Scheibe nicht mehr gesehen habe, abpfeifen können. Aber so etwas ist für mich einfach undenkbar, so etwas wäre Betrug am Sport. Ich habe den Puck immer gesehen. Also durfte ich das Spiel nicht unterbrechen.»
Danny Kurmann hat Verständnis für die Aufregung und macht nicht nur den SCB-Spielern ein grosses Kompliment: «Mein Entscheid ist von den SCB-Spielern sportlich akzeptiert worden. Es ist kein böses Wort gefallen. Auch mit Marco Bührer habe ich mich nachher unterhalten und auch er hat meinen Entscheid akzeptiert. Obwohl es um so viel gegangen ist und so viele Emotionen im Spiel waren, haben sich die Spieler beider Mannschaften jederzeit sportlich und anständig verhalten. Das soll auch einmal gesagt sein.»