CS leicht erklärt«Es ist wie wenn Liverpool und ManUnited verschmelzen würden»
Um die Dimension der Bankenfusion am Paradeplatz zu verstehen, bringt es ein britischer Journalist mit drei klaren Beispielen auf den Punkt.

- von
- Karin Leuthold
Darum gehts
Die schlingernde Schweizer Grossbank Credit Suisse wurden vom grösseren Konkurrenten geschluckt.
Medien weltweit kommentierten die Bombennachricht.
Ein britisches Medium erklärt die Fusion mit Beispielen aus dem Alltag.
Eine Bankenfusion von historischen Ausmassen leicht erklärt: «Es ist wie wenn Liverpool und Manchester United verschmelzen würden». Der britische Sender «Sky News» versucht seinen Lesern und Leserinnen auf verständliche Art und Weise, die Dimension der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS zu erklären.
Für diejenigen, die nicht im Bankensektor tätig sind, sei es «unmöglich, die erschütternde Grösse des Deals» zu veranschaulichen. Der Journalist erklärt es mithilfe eines weiteren Beispiels: «Die beiden sind das Coca-Cola und das Pepsi der Schweizer Bankenwelt, das McDonald's und das Burger King.» Der Zusammenschluss der beiden Banken «wäre noch vor wenigen Wochen völlig undenkbar gewesen», so Sky News.
«Die Aktionäre sind selber schuld»
Weltweit reagierten die Medien auf die Mega Fusion skeptisch. «Bankrettung schadet dem stabilen Ruf der Schweiz», titelte die BBC am Montagmorgen die News. In den deutschen Medien gab es auch Kritik an das Management der Credit Suisse. Focus.de meinte: «Das Versagen der Schweizer Elite zeigt sich bei Credit Suisse». Und der Spiegel sprach gar vom «Ende einer Ikone».
Die niederländische Zeitung «de Volkskrant» kommentiert am Montag: «Ungezügelte Gier ist immer noch nicht strafbar». Die italienische Zeitung «La Repubblica» aus Rom fürchtet sich von einem «Gespenst», das umgeht. «Und das nicht nur in Europa. Das Gespenst der Krise von 2008. In weniger als zehn Tagen stürzten zwei Banken, die unterschiedlicher nicht sein könnten, in weit entfernten Teilen der Welt ab und wurden gerettet.»
Der «Münchner Merkur» hat Mitleid mit den CS-Mitarbeitenden, aber nicht mit den Aktionären: «Der Untergang der Credit Suisse ist für die globalen Finanzmärkte eine Herausforderung, aber keine Katastrophe. Das ist es nur für die Mitarbeiter. Und für die Aktionäre, aber die sind an ihrem Unglück selber schuld.»
«Ein schwarzer Tag für den Finanzplatz»
Auch hierzulande waren die Kommentare zerschmetternd: «Ein Zombie ist weg, doch ein Monster entsteht», titelte die «Neue Zürcher Zeitung» und schrieb dazu: «Es ist ein schwarzer Tag für den Finanzplatz, für viele Mitarbeitende der CS und auch für das Vertrauen in die Marktwirtschaft.»
Ähnlich war die Ansicht des «Blick»: «Zurück bleibt ein Finanzplätzli mit einem Koloss». Der «Tages-Anzeiger» kommentierte: «Das Image der Schweiz als stabiler Finanzplatz hat durch das Ende der Credit Suisse nachhaltig Schaden genommen.»
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