Swinton spielt Alkoholikerin«Es war immer heftig»
Schauspielerin Tilda Swinton hatte eigenen Angaben zufolge viel Freude beim Dreh ihres neuesten Films «Julia», in dem sie eine Alkoholikerin spielt. Sie selbst kenne einige Exemplare dieser Gattung, aber stört sich daran, dass die immer als Verlierer darfgestellt werden.
Die britische Schauspielerin übernahm die Hauptrolle in dem französischen Thriller «Julia», in dem es um eine alkoholkranke Frau geht, die einen kleinen Jungen kidnappt. Als ihr die Rolle angeboten wurde, zögerte Swinton scheinbar nicht lange und nahm sie an, da die Filmfigur sie an einige ihrer Bekanntschaften erinnerte.
Die Aktrice erklärt, dass die gängigen Alkoholiker-Klischees nichts mit der Wirklichkeit gemein haben: «Ich kenne so viele Leute, die so wie Julia sind, und habe sie noch nie vorher auf der Leinwand gesehen. Trinker werden meistens als Verlierer dargestellt. Oft haben sie einen schwachen, sterbenden Fall in ihrer Energie und meiner Meinung nach gleicht das nicht der Energie der glorreichen Trinker, die ich in meinem Leben kennengelernt habe.»
Im Gegenteil können viele Schluckspechte laut Swinton faszinierende Charaktere sein. Sie schwärmt: «Da ist etwas so mutiges und arbeitsames und fantasie- und spassvolles an den Trinkern, die ich kenne. Ich habe schon immer gedacht es wäre wunderbar das zu spielen - eine Art Hommage an diese Energie zu richten; und als Erick Zonca mit diesem Projekt an mich herantrat, war ich hocherfreut.»
Trotz grosser Begeisterung war die Britin dennoch am Ende jeden Drehtages froh, wieder auf nüchtern umstellen zu können. Im Gespräch mit «Dark Horizons» fügte sie hinzu: «Ich war froh nach Hause zu gehen. Wie chaotisch dein Leben auch sein mag, es wird nichts gegen Julias Leben sein, deshalb war es immer eine Erleichterung. Trotzdem - wisst ihr, es war immer heftig, wenn ich mich als sie verkleidete. Ich musste irgendwie - na ja, mich komplett umwandeln. Wir mussten sehr schnell arbeiten. Wir waren in Mexico City, was ein riesen Vergnügen ist, aber es ist ziemlich hardcore, deshalb war es erfreulich, anschliessend nach Hause zu gehen.»
(Bang)