EU will Bier- und Weinverbot für unter 18-Jährige
Europas Jugendliche sollen weniger bechern: Die EU plant ein Verkaufsverbot für Bier und Wein an unter 18-Jährige. Auch in der Schweiz wird sich die Politik wohl bald mit der Idee beschäftigen.
Die EU-Gesundheitsbehörde Sanco will gemäss Medienberichten Anfang 2006 ein Massnahmenpaket zur Alkoholpolitik vorlegen. Vorgesehen sei unter anderem, dass Bier und Wein künftig erst
ab 18 Jahren statt wie bisher ab 16 gekauft werden dürfen. Darüber hinaus soll der Verkauf von Alkohol nur in Läden mit staatlicher Lizenz möglich sein. Geprüft würden auch die Senkung der Promillegrenze im Strassenverkehr und die Verteuerung von Alkohol mittels Steuern.
Soll auch hier zu Lande die Altersgrenze für leichte Alkoholika um zwei Jahre angehoben werden? «Wir sind dafür», sagt Matthias Zeller von der Suchtpräventionsorganisation Blaues Kreuz. «Der Alkoholkonsum bei Jugendlichen hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Eine Gesetzesverschärfung hätte eine abschreckende Wirkung.» EVP-Nationalrat Heiner Studer will auf Bundesebene aktiv werden: Er plant einen Vorstoss für eine höhere Altersgrenze beim Bier- und Weinverkauf.
Doch nicht alle Präventionsexperten unterstützen die Idee: «Testkäufe zeigen, dass Bier und Wein trotz Verbot regelmässig an unter 16-Jährige verkauft werden. Man sollte deshalb erst die bestehenden Gesetze einhalten, bevor man strengere Vorschriften einführt», heisst es bei der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA).
(bbr)