Preissturz: Euro zum Dollar auf neuem Tiefstand seit Mitte 2012

Publiziert

PreissturzEuro zum Dollar auf neuem Tiefstand seit Mitte 2012

Der Euro schloss gegenüber dem US-Dollar auf 1, 2177 Dollar. Belastend wirkte die Aussicht auf eine weitere Lockerung der EZB-Politik und die Krise in Griechenland.

cls
von
cls
Der Präsident der EZB, Mario Draghi im November in Frankfurt. Die Aussicht auf ein weiteres Öffnen der Geldschleusen in der Eurozone sorgten am Dienstag für einen Tiefstand des Euro gegenüber des Dollar seit zweieinhalb Jahren. (AP Photo/Michael Probst)

Der Präsident der EZB, Mario Draghi im November in Frankfurt. Die Aussicht auf ein weiteres Öffnen der Geldschleusen in der Eurozone sorgten am Dienstag für einen Tiefstand des Euro gegenüber des Dollar seit zweieinhalb Jahren. (AP Photo/Michael Probst)

Am Morgen stand der Euro bei 1,2124 Dollar und damit so tief wie seit Juli 2012 nicht mehr. Am Nachmittag konnte sich der Kurs auf 1,2177 Dollar erholen, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2160 (Montag: 1,2197) Dollar festgesetzt hatte. Der Dollar kostete damit 0,8224 (0,8199) Euro.

Zum Franken blieb der Euro indes weitgehend stabil. Ein Euro kostete 1,2028 Franken. Das war fast gleich viel wie am Vortag (1,2030 Franken). Die EZB setzte den Referenzkurs bei 1,2028 (1,2028) Fr. fest.

Euro belastet

Nach wie vor wird der Euro von der Aussicht auf eine neue Lockerung der EZB-Geldpolitik belastet. Experten gehen davon aus, dass die Notenbanker im Kampf gegen die zu niedrige Inflation zu breit angelegten Staatsanleihekäufen greifen werden.

Zuletzt hatten Preisdaten aus Spanien die Spekulation auf weitere Massnahmen der EZB verstärkt. Hier zeigte sich im Dezember der stärkste Preisverfall seit über fünf Jahren.

Ausserdem belaste die neuerliche Zuspitzung der Krise in Griechenland die Gemeinschaftswährung, hiess es. In dem von der Pleite bedrohten Land stehen vorgezogene Parlamentswahlen an, aus denen das Bündnis des Linkspolitikers Alexis Tsipras als Sieger hervorgehen könnte.

Austritt Griechenlands verkraftbar

Mittlerweile gibt es aber immer mehr Experten, die selbst einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone als ungefährlich ansehen. «Ich glaube, die Währungsunion könnte heute einen Austritt Griechenlands verkraften. Die Ansteckungseffekte auf andere Länder wären gering», sagte beispielsweise der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, Michael Hüther. (cls/sda)

Deine Meinung