Zahlen und Fakten: Eveline Widmer-Schlumpf in sechs Grafiken

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Zahlen und FaktenEveline Widmer-Schlumpf in sechs Grafiken

Beliebtheit, Google-Aufrufe, Amtsdauer: Eine Bilanz der Ära Widmer-Schlumpf in Zahlen und Fakten.

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Nach acht Jahren tritt Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf von ihrem Amt zurück. Sie wurde nach ihrer Wahl aus der eigenen Partei geworfen und im Jahr 2008 zur Schweizerin des Jahres gewählt. Später musste Widmer-Schlumpf während Ihrer Amtszeit als Justiz- und dann Finanzministerin die Finanz- und Wirtschaftskrise meistern, die Verhandlungen über das Bankgeheimnis führen und den Bundeshaushalt in schwierigen Zeiten im Lot halten. Wie sie sich geschlagen hat, zeigen die folgenden Grafiken:

Von den 115 bisher gewählten Bundesräten schafft es Widmer-Schlumpf bei der Amtsdauer auf Rang 66. Wenn sie Ende 2015 zurücktritt, war sie 8 Jahre und 19 Tage im Amt. Den Rekord stellt Karl Schenk, der die Geschicke der Schweiz von 1864 bis zu seinem Tod 1895 lenkte, hauptsächlich als Innenminister. Die durchschnittliche Amtszeit eines Bundesrats erreicht Widmer-Schlumpf jedoch nicht. Der typische Bundesrat hatte eine Amtszeit von 9 Jahren und 19 Tagen.

Anhand einer Auswertung der Google-Suchanfragen zu Widmer-Schlumpf wird klar: Besonders ihre überraschende Wahl in den Bundesrat sowie ihr Rausschmiss aus der Partei haben für Aufsehen gesorgt. Ihre Wiederwahl in den Bundesrat 2011 sorgte im Vergleich für viel weniger Suchanfragen auf Google.

Als Finanzministerin musste sich Widmer-Schlumpf um den Staatshaushalt kümmern. Während in den 90er-Jahren die Schuldenquote des Bundes unter den Finanzministern Otto Stich und Kaspar Villiger von etwa 10 Prozent auf mehr als 25 Prozent des BIP hochschnellte, konnte sie unter Hans-Rudolf Merz wieder unter 20 Prozent gesenkt werden. Widmer-Schumpf konnte sie auf diesem Niveau halten.

Bei der Popularität im Volk schnitt die Bundesrätin im Wahljahr nur mittelmässig ab und landete im letzten «SonntagsZeitung»-Ranking vor den Wahlen auf Platz 5. In einer Umfrage von Vimentis im Frühjahr kam Widmer-Schlumpf auf Platz 4. Schlusslicht war jeweils Johann Schneider-Ammann, während Didier Burkhalter in beiden Umfragen am positivsten bewertet wurde.

Im Wahljahr kam auch Widmer-Schlumpfs Partei unter Druck: Die BDP verlor in der Wählergunst. Hätten laut einer Umfrage von Leger Marketing Ende 2014 noch 7,2 Prozent der Wähler die BDP gewählt, sanken die Umfragewerte in Studien von 20 Minuten und Sotomo, Vimentis, OpinionPlus und dem GfS Bern im Laufe des Wahljahres. Am Schluss erreichte die Partei 1,3 Prozentpunkte weniger Wähleranteil als noch 2011.

Seit 2010 steht Widmer-Schlumpf dem Finanzdepartement vor – ihr Departement weist dabei eine rege Reisetätigkeit aus. Beliebteste Ziele waren von 2010 bis 2012 dabei die Städte Paris, Brüssel, Berlin, Wien und New York, wie die «SonntagsZeitung» herausfand.

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