Ex-Guantanamo-Häftling in Spanien freigesprochen

Aktualisiert

Ex-Guantanamo-Häftling in Spanien freigesprochen

In Spanien hat das Oberste Gericht einen früheren Guantanamo-Insassen freigesprochen. Ihm war eine enge Zusammenarbeit mit der radikalen Al-Kaida-Gruppe vorgeworfen worden.

Es gebe keine hinreichenden Beweise für die Schuld des Spaniers Hamed Abderrahaman Ahmad, urteilten die Richter. Daher müsse er sofort freigelassen werden.

Ahmad, bekannt als der spanische Taliban, hatte zwei Jahre im US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba eingesessen, bevor er 2005 an Spanien ausgeliefert wurde. Dort verurteilte ihn ein Gericht im Oktober zu sechs Jahren Gefängnis.

Nach Ansicht des Obersten Gerichtes hatten die Richter der niedrigeren Instanz im Falle des 31-Jährigen aber nicht das Unschuldsprinzip angewendet. Zudem sei mit in Guantanamo gesammelten Beweisen gearbeitet worden, die für absolut ungültig erklärt werden müssten.

Das Oberste Gericht betonte des weiteren, das Festhalten hunderter Gefangener in dem Gefangenenlager - ohne Anklage und damit in einer juristischen Grauzone - könne weder politisch noch rechtlich gerechtfertigt werden.

Ahmad war der erste Guantanamo-Häftling, den die USA an ein anderes Land aushändigten. Spanien hatte einen entsprechenden Auslieferungsantrag gestellt. (sda)

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