Ex-Hooligans dürfen auf Bewährung ins Stadion
Jeder verdient eine zweite Chance. Sogar Hooligans mit Stadionverbot dürfen wieder an die Heimspiele von YB, wenn sie sich an einem Projekt der Fanarbeit beteiligen.
- von
- Patrick Marbach
Neun YB-Fans, gegen die ein Stadionverbot verhängt worden war, haben während der letzten Saison beim Pilotprojekt «2. Chance» mitgemacht. Sie bekommen in den nächsten Tagen Post: «Wir können ihnen mitteilen, dass ihr Zutrittsverbot für das Stade de Suisse aufgehoben wird», freut sich YB-Sprecher Stefan Stauffiger. Das Experiment war so erfolgreich, dass die «2. Chance» nun definitiv eingeführt wird.
Zurzeit sind rund 30 YB-Anhänger gesperrt. Sie können sich bei der Fanarbeit Bern bewerben um an der nächsten Runde des Projekts teilzunehmen. Dazu müssen sie einen vorbildlichen Fan als «Götti» aussuchen, der sie bei den Spielbesuchen begleitet. «Zudem sind sie verpflichtet, sich jeweils 30 Minuten vor und nach dem Match bei uns zu melden», erklärt Fanarbeiter Rafael Ganzfried. «So bleiben wir in engem Kontakt mit den Teilnehmern und vermindern das Rückfallrisiko während dem Aufmarsch und Abzug der gegnerischen Fans.»
Die Bewährungsfrist dauert sechs Monate. Danach verfassen die Fanarbeiter einen Bericht, aufgrund dessen die Stadionbetreiber über die «Begnadigung» entscheiden.
Euro-Rasen wird auf die Allmend gezügelt
Der heilige Euro-Rasen wird seit gestern aus dem Stade de Suisse entfernt. Wie einen Teppich rollt ihn eine riesige Maschine in 40 Zentimeter breiten Streifen auf. Danach werden die Grasrollen auf die Allmend transportiert und dort neu verlegt. Nur der Mittelpunkt des Spielfelds bekommt ein besonders ehrenvolles Plätzchen: Stadtpräsident Alexander Tschäppät wird ihn anlässlich eines Besuches in Holland den dortigen Fanorganisationen als Andenken überreichen.